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10.05.2025

Weltzugvogeltag: Lebensräume für Zugvögel aufwerten

Stare, die oft spektakuläre Schwärme bilden, rasten auf dem Zug gerne im Siedlungsraum.
Stare, die oft spektakuläre Schwärme bilden, rasten auf dem Zug gerne im Siedlungsraum. Bild: Michael Gerber
Der Druck auf die Zugvögel wächst weltweit – in erster Linie aufgrund der intensiven Landnutzung. Anlässlich des heutigen Weltzugvogeltags vom 10. Mai 2025 ruft BirdLife Schweiz dazu auf, Städte und Dörfer durch naturnahe Lebensräume aufzuwerten – für Insekten, Vögel und Menschen.

Am 10. Mai 2025 wird der Weltzugvogeltag begangen und auf die Bedrohung der Zugvögel aufmerksam gemacht. Oftmals stand dabei die intensive Landwirtschaft im Vordergrund – aufgrund von wissenschaftlichen Studien durchaus zu Recht.

Dieses Jahr steht der Tag jedoch unter dem Motto «Creating Bird-Friendly Cities and Communities» – mit dem Ziel, Städte und Gemeinden weltweit vogelfreundlicher zu gestalten. Die Partner des Weltzugvogeltags rufen dazu auf, die Siedlungen zu Orten des gesunden Zusammenlebens von Mensch und (Zug-)Vogel zu machen.

BirdLife und die rund 430 lokalen BirdLife-Naturschutzvereine engagieren sich seit Jahren für eine solche Zukunft: Mit zahlreichen Projekten fördern sie die Biodiversität im Siedlungsraum – und damit auch den Schutz von Zugvögeln, die zunehmend unter «Lebensraumverlust und Zersiedelung leiden».

Sensibilisierung zur heimischen Vogelwelt

Zudem sensibilisiert die jährlich stattfindende Aktion «Stunde der Gartenvögel» vom 7. bis 11. Mai 2025 von BirdLife Schweiz die Bevölkerung für die heimische Vogelwelt.

Die bisherigen Ergebnisse des grössten Citizen-Science-Projekts der Schweiz zeigen deutlich: Gärten mit naturnahen Strukturen, einheimischen Pflanzen und wenig Versiegelung bieten den Vögeln mehr Lebensraum als versiegelte Flächen und Gärten mit eintönigen Rasen und gebietsfremden Pflanzen.

Neue Lösungen sind gefragt

Der Weltzugvogeltag 2025 will auf die Herausforderungen aufmerksam machen, denen Zugvögel ausgesetzt sind. Intensive Landwirtschaft, Rodung von Wäldern, Verfolgung und Überbauung «bedrohen» viele Arten. Diese seien jedoch sowohl auf dem Zug als auch in ihren Brutgebieten auf intakte Lebensräume mit ausreichend Nahrung angewiesen. Und hier bieten Städte auch Potenzial.

Die Mönchsgrasmücke, ein Kurzstreckenzieher, rastet im Siedlungsraum, um an den Beeren einheimischer Sträucher «aufzutanken». Bild: BirdLife Schweiz

Bereits heute zeigen Studien, dass in der Schweiz die Artenvielfalt in städtischen Gebieten höher ist als im intensiv genutzten Landwirtschaftsland. Aber das Potenzial des Siedlungsgebiets für die Natur liegt vielerorts noch brach.

Die diesjährige Kampagne betone deshalb, wie wichtig strategische Stadtplanung, naturnahe Grünräume und vogelfreundliche Bauweisen seien – etwa mit begrünter Infrastruktur, der Vermeidung von Glasfallen und der Schaffung blütenreicher Lebensräume. 

Verdichtung der Stadtquartiere

Angesichts der zunehmenden Verdichtung der Stadtquartiere und der immer stärkeren Ausnutzung der Grundstücke bei Bauprojekten seien neue Lösungen gefragt, damit die Biodiversität im Siedlungsraum nicht noch stärker unter Druck gerät und sie bewusst Raum erhält.

Besonders wichtig seien dabei die Bepflanzung mit einheimischen Pflanzen und insbesondere Bäumen und die Entsiegelung von bebauten Flächen. Grosse und alte Bäume bieten Lebensraum für zahlreiche Insekten und Vögel. Gleichzeitig kühlen sie die Umgebung. So könne der Klima- und der Biodiversitätskrise gemeinsam entgegengewirkt werden.

Jede und jeder kann etwas dazu beitragen, etwa durch die Gestaltung eines naturnahen Gartens oder Balkons. BirdLife Schweiz ruft daher alle Schichten der Bevölkerung auf: «Helfen Sie mit, unsere Städte und Dörfer in lebendige Oasen für die Biodiversität und damit auch die Zugvögel zu verwandeln. Denn eine Stadt, die gut für Vögel ist, erfreut auch unser Gemüt.»

pd/tan/toggenburg24