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Kommentar
Bütschwil-Ganterschwil
17.09.2025

Geld- und Kulturlandverschwendung

Adrian Gmür.
Adrian Gmür. Bild: zVg
In der Frühlingssession haben die Kantonsräte Adrian Gmür (Mitte) und Mathias Müller (Mitte) eine Interpellation zum Thema der flankierenden Massnahmen in Bütschwil eingereicht.

Und zwar nachdem den Medien (Tagblatt vom 22. Februar 2025) zu entnehmen war, die Verhandlungen mit dem kantonalen Bau- und Umweltdepartement würden gut voranschreiten, und mit Blick auf den Abtausch der Ottilienstrasse (derzeit Kantonsstrasse) mit der Langenrainstrasse (derzeit Gemeindestrasse) sei Licht am Ende des Tunnels zu erkennen. In der Zwischenzeit hat die Regierung auf die Interpellation geantwortet. Kantonsrat Adrian Gmür hat in der Herbstsession zu den Antworten der Regierung Stellung genommen.

Es ergeben sich nur Verlierer

Die Regierungsantwort fiel nicht überraschend aus und bestätigte, was im Vorfeld der Abstimmungen in der Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil zu den beiden Strassenprojekten stets vorausgesagt wurde. Die Strassen sind inzwischen in einem sehr schlechten Zustand und durch die Totalverhinderer zeichnet sich auch keine Lösung ab. Durch diese Haltung ergeben sich nur Verlierer.

Am 17. September 2020, also vor genau 5 Jahren, wurde die Umfahrungsstrasse in Bütschwil nach einer Bauzeit von sechs Jahren eröffnet. Das Dorf wurde dadurch massgeblich vom Durchgangsverkehr entlastet, und die Bevölkerung von Bütschwil ist dem Kanton sehr dankbar für diese Umfahrungsstrasse. Der Kantonsrat hat dieser Umfahrungsstrasse zugestimmt unter der Bedingung, dass – wie üblich - flankierende Massnahmen innerhalb des Dorfes umgesetzt werden. Gewisse Kreise wollen jedoch nur A, nicht aber B sagen, wollen nur nehmen und nichts geben, und sie wehren sich mit Händen und Füssen gegen alles, was nur nach Flankierung tönt. Im Rahmen des Abstimmungskampfes haben die Gegner der flankierenden Massnahmen eine Motion angekündigt, um die Langenrainstrasse in eine Kantonsstrasse zu überführen. Dies hätte zu einer massiven Verschwendung von Geld und Kulturland geführt, was die Regierung nun bestätigte. Die Gegner der flankierenden Massnahmen wollen lieber 14’000 m2 Kulturland verschleudern, und darüber hinaus 4,6 Mio. Steuerfranken. Dabei hätten die Bütschwiler und die Mosliger Steuerzahler auch noch 1,6 Mio. beizusteuern.

Ottilien- und Landstrasse verlottern weiter

Nachdem diese Motion zwar im November 2023 eingereicht, dann aber mit Zustimmung der Motionäre sistiert wurde, haben diese die Motion im Frühling 2025 zurückgezogen. Die Folge ist, dass wir seit mittlerweile fünf Jahren an Ort treten. Ausser zahllosen Besprechungen, roten Köpfen allenthalben sowie Kosten und Aufwand hat faktisch nichts herausgeschaut. Dies ganz entgegen der medialen Ankündigung der Motionäre, dass man kurz vor dem grossen Durchbruch stehe.

Derweil verlottern die Ottilienstrasse und die Landstrasse in Bütschwil weiter.

Unzufrieden mit den Vorwürfen und der Antwort

Ja, die Bütschwiler Stimmbevölkerung hat die beiden Strassenprojekte von Kanton und Gemeinde an der Urne verworfen. Dies ist zu respektieren, ändert aber nichts daran, dass die Strassen dennoch saniert werden müssen.

Nicht zu akzeptieren ist jedoch, dass Befürworter der Strassenprojekte von Mitgliedern des Kantonsrates öffentlich als undemokratisch bezeichnet werden, weil sie die Minderheitsmeinung in der Gemeinde vertreten und nach dem Rückzug der erwähnten Motion verlangt haben, dass die Sanierung nun endlich an die Hand genommen werden muss, zumal die Notwendigkeit der Strassensanierung im Grundsatz ja von niemandem bestritten wird.

Die Kantonsräte Mathias Müller und Adrian Gmür zeigten sich mit solchen Vorwürfen abschliessend unzufrieden, umso zufriedener war er mit der Antwort der Regierung.

(Interpellation 51.25.24 Geld- und Kulturlandverschwendung durch Strassenabtausch in Bütschwil-Ganterschwil?)

Matthias Müller, Kantonsrat, Die Mitte, Adrian Gmür, Kantonsrat, Die Mitte / Toggenburg24