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18.09.2025

Kamerun, Argentinien und ein Rucksack voller Geschichten

Ramona mit Mère Odette
Ramona mit Mère Odette Bild: zVg
Aaron und Ramona, zwei engagierte Freiwillige aus dem Kanton St.Gallen, sind diesen Sommer aus ihrem Volontariat mit Voyage-Partage zurückgekehrt. Beide benötigten einen Moment, um sich wieder an das Leben in der Schweiz zu gewöhnen.

Aaron reiste im Dezember nach Argentinien, nach Isidor Casanova. Das Don-Bosco-Projekt Buen Pastor bietet jungen Männern mit Drogen- und anderen Problemen neue Perspektiven.

Freundlich wurde er begrüsst. Am nächsten Tag ging es bereits auf einen zweitägigen Ausflug auf ein Anwesen mit Pool. «Zu meiner Überraschung konnten fast alle schwimmen. Ins Schwimmen kam auch ich – nicht nur im Wasser. Ich merkte schnell, dass mein Spanisch schlechter war als gedacht. Ich habe nicht verstanden, dass der Aufenthalt zwei Tage dauerte, und daher meine Zahnbürste zu Hause gelassen.»

Aaron beim Coiffeur in Ausbildung Bild: zVg

Einleben in die neue Kultur und Umgebung

Schrittweise lebte sich Aaron in der neuen Kultur und Umgebung ein. Da er im Projekt wenig zu tun hatte, wechselte er Ende Februar in ein anderes Don-Bosco-Projekt in Salta, im Norden Argentiniens.

Dort unterstützte er die Lehrpersonen in der Primar- und Oberstufe und brachte sein Know-how als Anlage- und Apparatebauer in der Berufsschule ein. Daneben verrichtete er Reparaturen und besuchte selbst nochmals den Spanischunterricht, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern.

Aaron beschreibt seine Zeit in Argentinien als Bereicherung. Er sagt, er nehme «Spanisch, eine gewisse Entspanntheit und eine neue Sicht auf die Kirche» mit.

Besonders schätzte er die Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft der argentinischen Menschen und fand, dass die Pater nahbar und nahe bei den Menschen seien. Selten verging eine Mahlzeit ohne «dumme» Sprüche und viel Gelächter.

Ramonas Einsatz in Kamerun

Ramona war in ihrem Volontariat von Februar bis August 2025 in Kamerun. Das Projekt wurde von Schweizer Benediktinern aufgebaut und wird mittlerweile von lokalen Benediktinerinnen geleitet. Unter ihrer Leitung gedeihen eine Schule, ein Kinderheim und ein Ambulatorium.

Aarons Motorradtour Bild: zVg

Einsatz im Waisenhaus

Ramona half in der Schule und im Kinderheim mit und unterstützte einmal pro Woche als gelernte Drogistin das Team der Apotheke des Ambulatoriums. Die Kinder im Kinderheim werden vom Sozialamt zugeteilt und sind oft Waisen oder Halbwaisen.

Sie werden durch «Mamas» betreut, bekommen regelmässige Mahlzeiten und können die angegliederte Schule besuchen. So haben sie eine sichere Heimat und eine Chance auf Bildung.

Über ihre Zeit in Kamerun sagt Ramona: «Ich bin mega dankbar, dass ich diese Chance hatte, so liebe Leute kennenzulernen und etwas so anderes zu sehen. Ich hatte schon am Anfang das Gefühl, dass dies genau das Richtige für mich ist. Es war Fügung, auch dass ich die richtigen Leute um mich hatte.»

Besonders freut sie sich, dass sie nun viele Freundinnen und Freunde in Kamerun hat.

Ramona mit Kindern am Wasserholen Bild: zVg

Interkultureller Dialog als Ziel

Voyage-Partage möchte mit dem Volontariatsprogramm Freiwillige und lokale Gemeinschaften zusammenbringen, um den interkulturellen Dialog zu fördern.

Die Engagements von Aaron und Ramona sind Beispiele für die vielen Möglichkeiten, die jüngeren und älteren Menschen offenstehen, wenn sie sich gut begleitet in ein interkulturelles Abenteuer stürzen wollen.

pd/ako/toggenburg24