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Bütschwiler erhält Förderpreis der Hans Huber Stiftung

Grinsen über beide Ohren: WM-Sieger Cedric Lang aus Stetten SH und sein stolzer Trainer Martin Schär aus Bütschwil.
Grinsen über beide Ohren: WM-Sieger Cedric Lang aus Stetten SH und sein stolzer Trainer Martin Schär aus Bütschwil. Bild: zVg.
Und der Sieger lautet: Cedric Lang. Vor einem Jahr holte der Landmaschinenmechaniker die Goldmedaille an der Berufsweltmeisterschaft in Lyon.

Geholfen hat ihm dabei sein Trainer Martin Schär aus Bütschwil, welcher für seinen Verdienst mit dem Förderpreis der Hans Huber Stiftung geehrt wird.

Schon an der vorherigen Berufsweltmeisterschaft 2022 verhalf Martin Schär einem Landmaschinenmechaniker – damals Pascal Hofstetter – aufs Podest. Zwei Jahre später gelang es dem Berufscoach erneut: diesmal mit Cedric Lang, der sich an den WorldSkills in Lyon die Goldmedaille sichern konnte. Martin Schär hat selbst Landmaschinenmechaniker gelernt und ist nun Standortleiter in Lommis von der Kuhn Schweiz AG. Ausserdem unterrichtet der 52-Jährige am Gewerblichen Bildungszentrum Weinfelden (GBW) und ist Prüfungsexperte.

«Grenzerfahrungen an der Tagesordnung»

Das Training mit Cedric Lang bestand aus drei Phasen: Zuerst habe man zusammen mit den Diagnosetechnikern Grundlagen vertieft. Anschliessend sei mithilfe von Wettkampfsimulationen das Zeitmanagement trainiert worden – unter hohem Zeitdruck musste der junge Landmaschinenmechaniker Störungen an verschiedenen Fahrzeugen suchen. «Hier waren Grenzerfahrungen an der Tagesordnung», gesteht Martin Schär. Als die Geräte und Sponsoren vom Austragungsort bekanntgegeben worden waren, wurde die letzte Phase eingeleitet. «Um die markenspezifischen Eigenschaften kennenzulernen, versuchten wir nun an baugleiche Geräte zu kommen», erklärt der Berufstrainer. Für Cedric Lang habe sich diese Vorbereitung auf die WM über 35 Arbeitstage gestreckt. Des Weiteren kamen gemäss Schär etwa 100 Stunden an Aufwand für den Goldmedaillengewinner hinzu, in denen er Werkstatthandbücher studieren musste.

Kontaktzeiten optimal nutzen

In Lyon trainierten Trainer und Teilnehmer ebenfalls einige Tage vor der WM. Am Wettkampf selbst ist es an den WorldSkills untersagt, miteinander zu kommunizieren. Martin Schär nutzte jedoch jeweils fünfzehn Minuten vor einer Wettkampf-Einheit, um seinen Schützling zu motivieren. An den Abenden telefonierte der Bütschwiler Coach mit Cedric Lang, um «ein Tagesfeedback zu erhalten und den Fokus sofort wieder auf den nächsten Tag zu legen». So habe der Kandidat jeden Wettkampf-Tag mit einem positiven Eindruck beenden können. Die Berufskategorie Heavy Vehicle Technology, in der Cedric Lang Gold geholt hat, erfordert konzentriertes Arbeiten. «Zu einem grossen Teil wurden an dem Wettkampf Störungen gesucht und Einstellarbeiten ausgeführt», erzählt Berufsexperte Schär. Dafür braucht es «ruhiges und konzentriertes Arbeiten» – eine der Stärken von Lang wie der Trainer verrät. Ebenfalls zum Sieg verholfen, habe dem jungen Landmaschinenmechaniker sein «sehr gutes Textverständnis, um das Werkstatthandbuch auf das Gerät zu übertragen».

Auf die Kandidaten eingehen

Es war sein dritter Einsatz als Trainer bei einer Weltmeisterschaft. Zurückblickend sagt Martin Schär: «Jede Mission und auch jeder Kandidat ist anders. Meine Aufgabe besteht darin, auf den jeweiligen Kandidaten einzugehen und seine Stärken sowie auch die Schwächen zu kennen.» Für ihn sei es eine grosse Ehre, nun den Förderpreis der Hans Huber Stiftung entgegennehmen zu dürfen.

Hans Huber Stiftung / Toggenburg24