Fünf faszinierende Vogelarten stehen zur Auswahl. Sie alle sind eng mit den Lebensräumen an Bächen und Flüssen verbunden: Gebirgsstelze, Uferschwalbe, Wasseramsel, Flussregenpfeifer und Eisvogel.
Flüsse und Bäche sind Lebensadern der Natur
Naturnahe Fliessgewässer sind viel mehr als nur Wasserläufe. Sie bieten unzähligen Tieren und Pflanzen Lebensraum, tragen zur natürlichen Reinigung von Wasser bei und mindern Hochwasserrisiken. Dafür muss das Wasser genügend Platz zur Verfügung haben, die Landschaft sich ständig verändern können. Dann entstehen immer wieder neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Viele dieser dynamischen Lebensräume sind in der Schweiz jedoch verschwunden. Flüsse wurden begradigt, eingedämmt oder vertieft, um Platz für Landwirtschaft, Siedlungen und Infrastruktur zu schaffen. Auenlandschaften wurden trockengelegt oder verbaut. Uferzonen gingen durch Bauprojekte und intensive Nutzung verloren. Zudem belasten Abwasser, Dünger und Pestizide viele Gewässer.
Vögel zeigen den Zustand unserer Fliessgewässer
Wenn Vögeln ein intakter Lebensraum fehlt, werden sie seltener oder verschwinden. Denn sie finden keine geeigneten Brutplätze und nicht genügend Nahrung. Die fünf zur Wahl stehenden Vogelarten zeigen auf unterschiedliche Weise, welche Ansprüche sie an ihren Lebensraum haben:
• Der Eisvogel braucht klare, fischreiche Gewässer und senkrechte Erdwände zum Brüten.
• Die Wasseramsel lebt nur an sauberen, lebendigen Bächen, in denen sie unter Wasser nach Nahrung tauchen kann.
• Die Uferschwalbe baut ihre Brutröhren in natürliche Sand- und Lehmwände. Die gibt es in der Schweiz nicht mehr.
• Die Gebirgsstelze mag offene Bachufer. Viele wurden zugebaut oder werden stark genutzt.
• Der Flussregenpfeifer brütet in Kiesgruben, weil es heute zu wenige Kiesinseln gibt. Diese entstehen nur dort, wo der Fluss sich noch frei bewegen darf.