- Kolumne von Dr. Philipp Gut
Nachdem Schweizer Unternehmer sich in Washington mit dem US-Präsidenten getroffen haben, scheint wieder Bewegung in die Verhandlungen gekommen zu sein.
Zuerst äusserte sich Trump positiv in seinem sozialem Medium, dann gab es ein Gespräch zwischen Bundesrat Guy Parmelin und dem amerikanischen Handelsminister.
Trump spricht von «schlimmem» Gespräch
Trump liess gegenüber der Schweizer Unternehmerdelegation noch einmal durchblicken, dass das berüchtigte Telefonat zwischen ihm und Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter aus seiner Sicht wirklich schlimm gewesen sei.
Tempi passati? Es bleibt zu hoffen.
Vermisst wird: der Staat
Derweil ist in der Schweiz eine politische Debatte über die Rolle der Unternehmer und Konzernchefs in den Verhandlungen entbrannt.
Während bürgerliche Politiker die vielversrechende Initiative aus der Wirtschaft loben, gibt es Tadel von links: Der Bundesrat nehme seine Verantwortung nicht wahr, die Interessen der Schweiz und ihrer Bevölkerung zu vertreten. Es gehe nur wirtschaftliche Eigeninteressen.
Im Interesse der Eidgenossenschaft
Diese Kritik greift zu kurz. Ist es denn nicht auch im Interesse der Schweiz und ihrer Bevölkerung, wenn die Zölle sinken?
Und wenn die Unternehmer dazu beitragen können, wo liegt das Problem?
Natürlich verfolgen sie dabei die Interessen ihrer Unternehmen, aber diese Interessen sind deckungsgleich mit den erklärten Interessen der Eidgenossenschaft. Niemand hat was davon, wenn die Zölle so hoch bleiben.
Also haben die Unternehmer – erst recht, wenn sie damit Erfolg haben sollten –, Lob verdient, und keine ideologisch motivierte Schmähung.