Das kroatische Portal «TasteAtlas» liess zehntausende Online-User über die kulinarischen Tiefpunkte Europas abstimmen. Das Ergebnis sorgt in mehreren Ländern für Stirnrunzeln – auch in der Schweiz.
Auf Platz eins der unrühmlichen Rangliste steht das isländische Gericht Svid, ein am offenen Feuer gekochter Schafskopf.
Knapp dahinter folgen Schwedens Blodpalt-Knödel, die mit Elchblut zubereitet werden, und das isländische Thorramatur, ein Buffet aus Blutwurst, Haifisch und Lamm.
Für die Schweiz sieht das Ranking ebenfalls wenig schmeichelhaft aus: Die traditionelle Schwyzer Heusuppe landet auf Platz 10 der «Europe’s Worst 100». Weitere Schweizer Gerichte, die es in die Liste geschafft haben, sind Longeole (Genfer Rohwurst, Platz 32), Tirggel (Honiggebäck aus Zürich, Platz 35), die Basler Mehlsuppe (38), das exotisch inspirierte Riz Casimir mit Kalbfleisch, Currysauce und Früchten (53) sowie die Basler Fastenwähe auf Rang 81.
Für viele Schweizer ist das Urteil unverständlich, da einige dieser Gerichte seit Generationen fester Bestandteil der regionalen Küche sind. Besonders die Basler Mehlsuppe gilt als Symbol der Fasnachtszeit, während der Tirggel ein typisches Zürcher Weihnachtsgebäck ist. Auch das Riz Casimir, 1952 von der Mövenpick-Gruppe erfunden, hat längst Kultstatus erreicht.
Italien zeigt sich über das Ranking besonders empört:
Gleich sieben Gerichte aus dem Land der Pasta und des Parmesans fanden sich unter den «Flop 100». Darunter die Nervetti, ein Salat aus gekochten Rindersehnen, und Lakritze-Eis aus Kalabrien.
Deutschland schaffte es mit der Schmierwurst (Platz 28) und dem Brathering (80) in die Liste, während Tschechien mit gleich fünf Gerichten vertreten ist – etwa der Brotsuppe (21) oder dem Knoblauch-Zwiebel-Aufstrich Maslova pomazanka (84).
Auch im Osten Europas fanden sich einige «kulinarische Verirrungen»: Ungarns Weinsuppe Borleves (26), das slowenische Jesprenj (89) und die kroatische Blutwurst Krvavice (98).
Ob die Heusuppe ihren Platz in der Liste verdient, bleibt Geschmackssache. Fest steht: Die Schweiz bleibt auch kulinarisch vielfältig – und nicht jede internationale Online-Abstimmung trifft den heimischen Gaumen.