Was vor wenigen Jahren als Versuch im Bistum St.Gallen begann, hat sich zu einer ökumenischen Bewegung entwickelt: Die Grossen Exerzitien im Alltag ziehen immer weitere Kreise. Am 16. November 2025 starten in St.Gallen und an vielen anderen Orten im deutschsprachigen Raum 50 Gruppen in den sechsmonatigen geistlichen Übungsweg.
Ein ökumenisches Projekt mit grosser Resonanz
Angespornt durch die positiven Erfahrungen mit dem Angebot von Exerzitien im 175 Jahr-Bistumsjubiläum, entwickelte Hildegard Aepli, verantwortlich für Spiritualität und Bildung im Bistum St.Gallen, gemeinsam mit Pfarrerin Mirjam Wey (Bern) und Dr. Annette Schleinzer, Expertin für die Schriften der französischen Mystikerin Madeleine Delbrêl, ein neues Begleitbuch mit dem Titel «Gott einen Ort sichern». Diese zweite Auflage wird ökumenisch verantwortet und ausgeschrieben. Sie verbindet biblische Impulse mit wöchentlichen Texten von Madeleine Delbrêl und erstreckt sich vom 16. November 2025 bis zum 25. Mai 2026, wo die Grossen Exerzitien in Bern ihren Abschluss finden.
Eine wachsende Sehnsucht nach Tiefe und Gemeinschaft
«Es zeigt sich, dass viele Menschen Sehnsucht nach geistlicher Vertiefung, nach Austausch im Glauben, nach einem Übungs- und Erfahrungsweg im Alltag haben. Mit der Zusage zu diesem 6-monatigen Weg, gehen die Teilnehmenden eine grosse Verbindlichkeit ein – mutig!», sagt Initiantin Hildegard Aepli. Zugleich fördert das Projekt die Ökumene, da sich in vielen Gruppen Katholikinnen, Reformierte und Freikirchliche gemeinsam auf diesen Weg begeben. Wie eine Teilnehmerin sagte: «Diese Grossen Exerzitien boomen – weil sie Herz, Glauben und Gemeinschaft auf neue Weise verbinden.» Auch Bischof Beat betont den Wert dieser Erfahrung: «Die Form der Exerzitien-Spiritualität ist ein ausgezeichneter Weg, den eigenen Glauben besser kennenzulernen, zu stärken und zu vertiefen.»