USA im Spannungsfeld: Rekordbörsen und Haushaltskrisen
Korte zeichnete ein differenziertes Bild der Vereinigten Staaten: Während die Aktienmärkte neue Höchststände verzeichnen, kämpfen viele Haushalte mit steigenden Lebenshaltungskosten und historisch hoher Verschuldung. Besonders kritisch beurteilte er die Zollpolitik von Donald Trump: „Diese trifft vor allem die amerikanische Bevölkerung“, so Korte. Auch die restriktive Einwanderungspolitik sei angesichts des Fachkräftemangels problematisch.
Trump als Schlagzeilenmacher: wirtschaftliche Stabilität trotz politischer Turbulenzen
Donald Trump wurde im vergangenen Jahr zur „Person of the Year“ gekürt. Nicht aufgrund seiner Beliebtheit, sondern wegen der Vielzahl an Schlagzeilen, die er produzierte. Bemerkenswert sei laut Jens Korte, dass die Börse auf diese politischen Turbulenzen kaum reagierte. Dabei nahm Korte die Gelegenheit wahr, die grundsätzliche Rechtslage der US-Zollpolitik zu hinterfragen: „Darf ein Präsident überhaupt eigenmächtig Zölle einführen?“
Künstliche Intelligenz: Chancen und Risiken
Im Bereich der künstlichen Intelligenz sieht Korte grosses Potenzial, warnt jedoch vor überhöhten Erwartungen. Unternehmen wie OpenAI seien zwar stark gefragt, aber noch weit von der Profitabilität entfernt. Zudem führe der steigende Energiebedarf zu höheren Strompreisen. Ein Aspekt, der oft unterschätzt werde.
Kreditkrise und Datenlücken: Herausforderungen für die US-Notenbank
Die Verschuldung privater Haushalte in den USA habe mit 19 Billionen Dollar einen neuen Höchststand erreicht. Laut Korte ist dies ein Warnsignal für eine mögliche Kreditkrise. Gleichzeitig stehe die US-Notenbank vor grossen Herausforderungen: Aufgrund des Government Shutdowns fehlen wichtige Wirtschaftsdaten, die für eine fundierte Zinspolitik unerlässlich wären.
US-Dollar unter Druck aber alternativlos
Politisch bezeichnete Korte die USA als so unberechenbar wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Dies zeigt sich auch in der Schwäche des US-Dollars, der gegenüber anderen Leitwährungen an Wert verloren hat. Dennoch bleibe der Dollar mangels Alternativen die dominierende Handelswährung.
Publikumsfragen und Ausklang beim Apéro
Zum Abschluss beantwortete Jens Korte Fragen aus dem Publikum, unter anderem zu gesellschaftlichen Spannungen, dem Einfluss von Elon Musk und politischen Fehlentscheidungen. Sein Fazit: „Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, wie stabil die USA bleiben.“
Der Anlass endete mit einem Apéro, bei dem die Gäste die Gelegenheit nutzten, die Impulse des Abends zu diskutieren und persönliche Einschätzungen auszutauschen.