Erster Armeewettkampf der Schweizer Armee erfolgreich durchgeführt
Bereits am Vortag hatten die 73 Viererpatrouillen an einer freiwilligen Trainingsphase und der offiziellen Eröffnungsfeier in der Basilika von Saint-Maurice (VS) teilgenommen. Der eigentliche Wettkampf begann am Freitagmorgen bei winterlichen Bedingungen: Schneetreiben und Kälte begleiteten die Teilnehmenden auf den vielseitigen Strecken, die überwiegend mit dem Fahrrad, teilweise zu Fuss absolviert wurden. An verschiedenen Posten konnten die Patrouillen ihre Fähigkeiten in Bereichen wie Schlauchbootfahren, Hindernisschwimmen, Kletterparcours im Fels, Erste Hilfe, Hindernisparcours, Taktik und Waffenbedienung unter Beweis stellen und wertvolle Punkte sammeln.
Kein Eliteanlass
Divisionär Raynald Droz, Kommandant der organisierenden Territorialdivision 1, betonte: „Die Teilnehmenden wurden in Szenarien versetzt, die Unsicherheit erzeugen sollten – ähnlich wie bei einer realen Mobilisierung. Dennoch war der AWK kein Eliteanlass, sondern bot allen Gruppen faire Siegeschancen.“
Die Teilnahme war freiwillig und wird den Teilnehmern als ordentliche Dienstzeit angerechnet.
Harte Bedingungen bei Kälte und Schnee
Die am Freitag erreichten Punkte bestimmten die Mission des Folgetags. Die Patrouillen mussten auf über 1200 Meter Höhe in den Waadtländer Alpen, im Gebiet Hongrin / Col des Mosses, mehrere Stunden durch Schnee und Kälte marschieren, bevor sie mit der Luftwaffe exfiltriert wurden und zurück ins Tal gelangten.
Während des dreitägigen Wettkampfs wurden die Teilnehmenden mit unterschiedlichen Szenarien unter härtesten Bedingungen konfrontiert – darunter Begegnungsgefechte, Gegenstoss, Überfall, Handstreich, Hinterhalt und Panzerabwehrkampf. Die körperliche und mentale Ausdauer aller Beteiligten wurde auf die Probe gestellt.
Beitrag zur Einsatzbereitschaft der Armee
Der AWK diente als Ausbildungsplattform mit Schwerpunkt auf Vielseitigkeit, Taktik, Technik sowie das Leben und den Kampf im Gelände. Das erworbene Wissen und Können fliesst in die Einheiten zurück und wird die Einsatzbereitschaft der Schweizer Armee nachhaltig stärken. Risiken wurden bewusst vermieden; vielmehr lag der Fokus auf der Simulation besonderer Situationen mit mehreren Faktoren.
Aufwändige Planungsphase
Die Organisation des Anlasses erforderte rund zwei Jahre Planung und den Einsatz von etwa 1000 Armeeangehörigen für Organisation und Logistik. Im Vergleich zu einer gewöhnlichen Übung entstanden rund 100’000 Franken Mehrkosten.
Der AWK basierte auf dem früheren Swiss Raid Commando (SRC), dessen letzte Ausgabe 2009 stattfand und damals aus Kostengründen eingestellt werden musste. Anders als beim SRC durften beim AWK25 nur dienstpflichtige Angehörige der Schweizer Armee teilnehmen.
Der SRC besass als Elitewettkampf weltweit einen legendären Ruf aufgrund seiner Härte, Dauer und Vielseitigkeit. Er wurde damals nicht nur von Schweizer Soldaten absolviert, sondern auch von Elite- und Spezialeinheiten aus aller Welt. Das Credo des SRC lautete damals "Vouloir, Croire et Oser!" Was auf Deutsch "Wollen, Glauben und Wagen!" bedeutet.
Das Credo des AWK lautet nun "Vouloir, Servir, Tenir", was "Wollen, Dienen, Durchhalten" bedeutet.
Nächster AWK in zwei Jahren
Die offiziellen Gewinner werden am Montag, 24. November 2025, ausgezeichnet. Die Organisatoren hoffen, dass alle Teilnehmenden mit wertvollen Erfahrungen und der richtigen Einstellung in ihre Einheiten zurückkehren. Künftig soll der AWK alle zwei Jahre stattfinden, möglicherweise im Wechsel mit dem Wettkampf Patrouille des Glaciers, welcher ebenfalls durch die Territorialdivision 1 durchgeführt wird.