Der Leserbrief von Hans Frei, Wattwil im Wortlaut:
«Für den Hochwasserschutz ist auch die Minimalvariante offiziell ausreichend. Konkret heisst dies, dass neue Uferverbauungen und Verbeiterungen der Thur innerhalb der Baumallee ein 100-jähriges Hochwasser ableiten können. Nur stellenweise sind leichte Verbreiterung nötig. Die von Regierung geplante Variante (Verbreiterung von 46 auf 85 m) sowie die von links-grün gewollte maximale Thursanierung (Verbreiterung von 46 auf 110 m) haben nur Nachteile: Die Thurwege kommen in die privaten Gärten, hohe Baukosten für Gemeinde, Kanton und Bund und eine massive Zerstörung von 9 Fussballfeldern wertvollstem Landwirtschaftsland.
Je breiter desto mehr Kies
Immer mehr Einwohner in unserem Land sollen mit immer weniger Wiesen und Äckern versorgt werden? Was die Landwirte hier nicht anbauen, wird aus aller Welt mit Schiff und Flugzeug eingeflogen. Je breiter die Thur wird, desto mehr Kies bliebt liegen. Das schwächt den Hochwasserschutz sogar und erwärmt dazu das Wasser. Das Wegführen von hunderttausenden Kubikmetern Aushubmit Lastwagen ist ökologisch ein grosser Unsinn.
Gigantismus wichtiger als Gewässerschutz
Befremdend ist auch, dass sich die SP ein fachliches Urteil über den aktuellen «Gesundheitszustand» der Alleebäume erlaubt. Dazu gibt es weder Behördenunterlagen noch Gutachten. Die Alleebäume sind gesund, denn der laufende Unterhalt führt schon heute zum kontinuierlichen Ersatz von kranken und schwachen Bäumen. Die Thursanierung Wattwil hingegen führt zur Fällung von rund 200 Alleebäumen. Zum Leid der älteren Menschen, Spaziergängern, Vögeln und Wildtieren.
Die gewaltigen Kosten der Thursanierung Wattwil von ursprünglich 45 auf heute 130 Millionen Franken Steuergeld zeigen, dass sich Gigantismus wichtiger ist als Hochwasserschutz. Dazu kommen riesige Unterhaltkosten, die wir unseren Kindern und Grosskindern aufbürden. Die Thursanierung Wattwil ist somit weder sozial noch ökologisch.»