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31.12.2025
31.12.2025 10:13 Uhr

Gestohlene Zeit – woher kommt das?

Symbolbild
Symbolbild Bild: pixabay
Von „gestohlener Zeit“ spricht man, weil unser heutiger 12-Monats-Kalender nicht mehr sauber zu den natürlichen Zyklen von Sonne, Mond und Mensch passt, und es gab tatsächlich eine Kalender-Umstellung.

Bei dieser Kalender-Umstellung verschwanden tatsächlich Tage. Wie sieht das aus?

12 Monate sind eigentlich unlogisch

Ein Mondzyklus dauert 29.53 Tage. 13 Monate haben 383 bis 385 Tage und ein Sonnenjahr hat 365.24 Tage.

13 Mondmonate passen natürlicher zum Jahr als 12, denn 12 Mondmonate haben ca. 354 Tage - das sind 11 Tage zu wenig.

Alte Kulturen also Kelten, Babylonier und Mayas hatten 13 Monate und gelegentlich einen Ausgleichsmonat.

Bild: www.pixabay.com/Alexa

1582 wurden 10 Tage gestrichen

Der heutige 12-Monats-Kalender ist künstlich angepasst und stammt vom römischen Kalender und wurde politisch und administrativ verändert. Entscheidend war Julius Caesar (46 v.Chr.) - Julianischer Kalender und Papst Gregor XIII (1582) - Gregorianischer Kalender. Es ging nur um Steuern, die Verwaltung und kirchliche Feiertage und nicht um Naturzyklen.

Historisch real wurden 1582 10 Tage gestrichen. Die Menschen gingen schlafen und wachten 10 Tage später auf und das ist wohl echt gestohlene Zeit!

Julianischer Kalender. Bild: pixbay

Getaktet, beschleunigt und fremdbestimmt

Der 12-Monats-Kalender zerschneidet den Jahresfluss ungleich. Die Monate haben 28 bis 31 Tage. Die Wochen passen nicht rein, und die Feiertage wandern.

Die Menschen nehmen die Zerschneidung als getaktet, beschleunigt und fremdbestimmt an und das ist nicht angenehm.

Vielen Menschen sagen, dass ihnen ein Monat fehlt. Er wurde uns gestohlen. Das ist kein Verschwörungsgedanke, sondern ein Verlust an natürlicher Zeitordnung und dies zugunsten von Macht, Kirche und Wirtschaft.

Der Kalender wurde vom Naturmass gelöst.

Wie wäre es mit 13 Monaten?

13 Monate à 28 Tage ergeben 364 Tage. Alle Monate beginnen gleich. Jeder Monat hat exakt 4 Wochen. Die Zeit wäre regelmässig, rhythmisch und natürlich.

Im heutigen System haben wir 12 ungleiche Monate, und die 365 Tage werden hineingepresst. Es gibt keinen Platz für Ausgleich. Der fehlende Monat ist der Ausgleichsmonat, der früher oft eingeschoben wurde.

Wie hiess denn der fehlende Monat?

Im alten Kalendersystem hatte er verschiedene Namen: 

  • Bei den Römern hiess er Mercedonius, ein Schaltmonat, der etwas alle 2 bis 3 Jahre eingefügt wurde.
  • Bei den Kelten mit ihrem lunearen System war er oft namenlos. Ein Zeit-zwischen-den-Zeiten-Monat.
  • In den modernen 13-Monats-Modellen wird er Undecimber (13. Monat nach Dezember), Sol, Aurora, Tranquility (symbolische Namen) genannt.
  • Dieser Monat wurde nicht gestrichen, sondern nicht mehr vorgesehen.

Warum verschwand er?

Der  Mondkalender wurde zugunsten des Sonnenkalenders aufgegeben, denn die Kirche und der Staat wollten feste Steuerjahre, planbare Feiertage und eine einfache Verwaltung.

Ein variabler Monat war unpraktisch für Macht und Kontrolle.

Gregorianischer Kalender. Bild: pixabay

Welcher Monat fehlt uns?

Es fehlt uns kein benannter Monat wie Januar oder Februar. Der fehlende Monat ist ein struktureller Monat, kein historisch gestrichener.

Wo liegt denn der fehlende Monat? Viele ordnen ihn zwischen Juni und Juli (Sonnenhöhepunkt) oder zwischen Dezember und Januar (Zeit ausserhalb des Jahres) oder als Jahresabschluss (statt Silvester). Er ist ausserhalb der linearen Zeit, nicht im Kalender versteckt.

Es fehlt der Rhythmus-Monat, der ausgleicht, verlangsamt und verbindet.

Bild: pixabay

Konsequenzen der Geschichte?

Gleichmässigkeit beruhigt das Nervensystem. Mit den 12 Monaten heute haben wir 28 bis 31 Tage. Die Wochen brechen an Monatsenden. Die Termine wandern ständig. Der Lohn, die Miete und Fristen sind jedes Mal anders. Das heisst, dass unser Gehirn ständig neu nachjustieren muss und dabei ein unterschwelliger Stress immer da ist.

Mit 13 Monaten hat der Monat 28 Tage. Jeder Monat hat vier Wochen und jeder Monat beginnt am gleichen Wochentag. Das Gehirn erkennt die Muster. Muster geben Sicherheit und Sicherheit geben Ruhe.

Der fehlende Monat ist kein weiterer Leistungsmonat. Er ist als Ausgleich, Integration und Stillstand ohne Schuldgefühl gedacht. Diese 13-Monats-Modelle haben 1 bis 2 Tage ausserhalb der Zeit (kein Montag, kein Sonntag, keine Termine). Das Jahr bekommt einen Atemzug.

Heute wird die Zeit gemessen, gezählt und gedrückt. Wir fragen uns oft; was, schon wieder Ende Monat? Oder das Jahr ist wieder verflogen.

Mit dem Rhythmusmonat wird Zeit erlebt, die Zyklen werden spürbar und die Monate fühlen sich abgeschlossen an. Es entsteht weniger das Beschleunigungsgefühl.

Unser Körper lebt zyklisch mit seinem Schlaf, seinen Hormonen, seiner Konzentration, Erschöpfung und Erholung. Somit entspricht das 13-Monats-Jahr eher den Mondzyklen, erlaubt regelmässige Tiefpunkte - statt Dauerfunktion. Es kommt weniger zum Burnout.

Heute passiert die Zeit uns. Deadlines treiben und der Kalender diktiert.

Wenn der fehlende Monat zur Verfügung steht, dann wird die Zeit lesbar. Die Monate sind gleichwertig. Es gibt keinen verlorenen Februar und keinen endlosen März. Somit entsteht ein Gefühl der Selbstwirksamkeit. Das Jahr wird ruhiger, weil die Zeit nicht mehr gegen uns arbeitet, sondern mit unserem Rhythmus schwingt.

Bild: pixabay

Wie kann man trotzdem ruhig leben?

Es ist wichtig, dass wir den Kalender nicht bekämpfen, sondern dass wir einen eigenen Rhythmus überlegen. Das geht praktisch und alltagstauglich.

Eine mögliche Lösung ist:

  • Woche 1: Start
  • Woche 2: Aufbau
  • Woche 3: Hochphase
  • Woche 4: Abschluss und Rückzug

Aufschreiben: Zyklus 3 - Woche 4: nichts Neues beginnen. Dein Nervensystem erkennt einen Rhythmus, und es gibt weniger Druck.

Einen Zeit-ausserhalb-der-Zeit-Tag einführen, nämlich 1 x pro 4 Woche oder 1 x pro Jahr:

Kein Termin, kein Muss, kein Leistungsziel, Handy minimal oder aus.

Dieser Tag gehört keinem Wochentag an, und der Effekt ist, dass die Möglichkeit besteht, bei sich anzukommen. Schon ein solcher Tag pro Monat verändert das Zeitgefühl stark.

Gut ist eine fixe Wochenstruktur statt Monatsziele, denn die Monate sind ungleich, Wochen sind verlässlicher:

  • Montag: Planung
  • Dienstag–Donnerstag: Umsetzung
  • Freitag: Abschluss
  • Samstag: frei
  • Sonntag: ruhig / Rückschau

Bei dieser fixen Wochenstruktur ist es egal, ob es Januar oder Oktober ist. Der innere Kalender bleibt stabil.

Das sind Beispiele um der gestohlenen Zeit ein bisschen zu entfliehen. Am Ende spürt jeder Mensch, ob die Zeit trägt oder treibt. Das eigene Leben kann durchaus rhythmisch werden, wenn jeder von uns sich Gedanken macht, wie es für ihn ruhiger wird.

Toggenburg24
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