Podium zur Gesundheitsversorgung
Als Hauptakt haben Adrian Gmür (Die Mitte), Flurin Schmid (FDP), Martin Sailer (SP) und Ivan Louis (SVP) zusammen mit Peder Koch verschiedene Herausforderungen des Notfallzentrums Wattwil diskutiert und sind auf Fragen der Gäste eingetreten. Alois Gunzenreiner, Gemeindepräsident Wattwil, hatte hierbei die Moderation übernommen.
Erfreulich ist, dass das langanhaltende Problem der Zusammenarbeit mit der Rettung St. Gallen sich seit November 2023 deutlich gebessert hat. Die Berit Klinik hat sich zuversichtlich geäussert, dass ohne Beschränkung der Behandlungsdauer von Notfallpatientinnen und Notfallpatienten diese künftig gut funktionieren wird.
Die von der Regierung St. Gallen angestrebte Beschränkung der Behandlungsdauer von Notfallpatientinnen und Notfallpatienten stellt aus Sicht aller Teilnehmenden das grösste Problem dar. Es hat sich herausgestellt, dass eine solche Einschränkung nicht medizinisch indiziert, sondern politisch motiviert und mit grossen Nachteilen für alle Beteiligten verbunden ist. Zudem würde eine solche Beschränkung zu unnötigen Sekundärtransporten durch die Rettung St. Gallen führen und die Gesundheitskosten erhöhen. Die Forderung ist deshalb ganz klar: Der Leistungsauftrag an die Berit Klinik muss eine Notfallversorgung ohne Einschränkung beinhalten und die Bevölkerung muss einen uneingeschränkten Zugang haben.
Peder Koch hat darauf hingewiesen, dass die Berit Klinik aufgrund der Vergütung über Fallpauschalen bei einer längeren Behandlung von Notfallpatientinnen und Notfallpatienten nicht besser entschädigt wird. Im Vordergrund stehe für die Berit Klinik eine gute Notfallversorgung nach medizinischen Kriterien erbringen zu können und dem Toggenburg das zu bieten, was ihm zusteht. Das ist angesichts der langen Wege im Toggenburg für die regionale Versorgung zwingend notwendig.
Hier herrschte auch Einigkeit seitens der anwesenden Kantonsräte, dass eine Notfallversorgung ohne Einschränkung vom Regierungsrat eingefordert werden muss. Dies auch im Hinblick, weil dadurch die Umsetzung der kantonalen Spitalstrategie in keiner Weise massgeblich oder negativ beeinflusst wird.
Im Rahmen der Spitalschliessungen hat die Regierung versprochen, die Notfallversorgung an den davon betroffenen Standorten künftig durch GNZ sicherzustellen. Als weitere Unsicherheit für das Gesundheits- und Notfallzentrum Wattwil soll nun im Rahmen der Revision des Gesetzes über die Spitalverbunde der Standort Wattwil als GNZ-Standort aus dem Gesetz gestrichen werden. Neu soll der Verwaltungsrat des Spitalverbundes anstelle des Kantonsrates über die Standorte der GNZ entscheiden und die Möglichkeit erhalten, diese anstelle von privaten Leistungserbringern zu betreiben. Dagegen wehrt sich das Toggenburg, welches langfristig eine Aufhebung des GNZ befürchtet.
Am Informationsanlass war eine intensive Teilnahme an der Diskussion unter den Anwesenden. Sie sprachen sich gänzlich für ein Notfallzentrum ohne Einschränkungen aus und brachten hierzu interessante Ideen, Denkanstösse und Aspekte ein.