Der Brief im Wortlaut:
«Am vergangenen Freitagabend hatten die drei Ortsparteien und der Gewerbeverein zu einem überparteilichen Anlass zu den Gemeindewahlen geladen. Herzlichen Dank dafür! Dieser Abend hat für mich den Zweck vollumfänglich erfüllt. Man bekam die Möglichkeit, fast alle Kandidierenden live zu erleben.
Nur jemand stellt Finanzen ins Zentrum
Bereits bei der Vorstellung der Gemeinderatskandidaten wurde eines offensichtlich: Lediglich für den Gemeindepräsidenten stehen die Finanzen an zentraler Stelle. Viele Kandidierende wollen sich für Moslig einsetzen, es erhalten, wie es ist – und grosszügig Investitionen tätigen.
50 % aus dem Finanzausgleich
Mosnang bezieht rund 50 % der Gelder aus dem Finanzausgleich, kann sich also selbst, ohne die Mithilfe des Kantons und die Solidarität von finanzstärkeren Gemeinden, nicht verwalten. Hinzu kommt eine der höchsten Verschuldungen des Kantons. Mosnang ist eine der ärmsten St.Galler Gemeinden – ob man nun will oder nicht. Das steht in deutlichem Widerspruch zur Mosliger Lebenseinstellung. In Mosnang erleben wir „heile Welt“: Wenige Sozialhilfebezüger, viele junge Eigenheimbesitzer und ein arbeitsfreudiges Volk leben hier. Es wird nicht „goutiert“, wenn jemand in die Schuldenfalle abrutscht.
Zutiefst befremdet
Dass Mosnang in den letzten Jahren zig Millionen in Schulbauten investiert hat und jetzt ein Riesenprojekt (mit Kostenfolge von 12 – 19 Millionen) nur schon diskutiert wird, befremdet mich zutiefst. Hingegen hat sich die Investition in das Ärztezentrum aufgrund des Wandels im Gesundheitssystem als klug erwiesen.
Weitsicht und persönliche Einstellung
Bei den Wahlen sind für mich die persönliche Einstellung und die Weitsicht der Kandidierenden das Entscheidende. Traditionen und Visionen müssen sich nicht ausschliessen. Mosnang für die Nachwelt zu „erhalten“ – aber nicht mit weiteren Schulden – kann ein Ziel sein, darf jedoch nicht über die finanzielle Unabhängigkeit der Gemeinde gestellt werden.
Wir haben die Wahl. Ich wähle all jene, denen ich zutraue, dass sie die „grossen Zusammenhänge“ erkennen und die angestrebten Ziele der finanziellen Situation anpassen.»