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St. Gallen
08.10.2024

Coop spendet Frauenhaus St.Gallen 12'000 Franken

Frauenhaus-Leiterin Silvia Vetsch mit Coop-Regionalrat Remo Keller: Damit die Standorte des Frauenhauses geheim bleiben, trafen sie sich symbolisch auf einem Spielplatz
Frauenhaus-Leiterin Silvia Vetsch mit Coop-Regionalrat Remo Keller: Damit die Standorte des Frauenhauses geheim bleiben, trafen sie sich symbolisch auf einem Spielplatz Bild: zVg
Seit 44 Jahren ist das Frauenhaus St.Gallen ein Zufluchtsort für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder. Um mehr Schutzplätze zu schaffen, wurden die Liegenschaften kürzlich rundum modernisiert.

Der Coop-Regionalrat spendete der Institution 12'000 Franken – für einen neuen Kinderspielplatz. 

1980 wurde das Frauenhaus in St.Gallen gegründet: Eigentlich mit dem Ziel, dass es eines Tages überflüssig wird. Doch auch nach 44 Jahren ist die Anlaufstelle für gewaltbetroffene Frauen so wichtig wie eh und je. Jährlich finden hier etwa 200 Frauen und Kinder vorübergehend Schutz, Unterkunft und fachkundige Unterstützung. Doch die Kapazitäten sind begrenzt. «In den letzten Jahren waren wir oft so stark ausgelastet, dass wir Betroffene ausserkantonal platzieren mussten», erklärt Silvia Vetsch, die Leiterin des Frauenhauses St.Gallen.

Dazu kam, dass die Infrastruktur den heutigen Anforderungen nicht mehr genügte. Deshalb wurde das Frauenhaus in den letzten Monaten komplett saniert und renoviert. Im Haupthaus wurden die Zimmer aufgewertet, die Badezimmer, Duschen und Küchen erneuert sowie alle Räume rollstuhlgängig erschlossen. Zudem wurde das Sicherheitssystem, das die Frauen und Kinder vor potenziellen Gefahren schützt, auf den neusten Stand gebracht. Gleichzeitig wurden die zwei Übergangswohnungen fusioniert – notabene alles bei laufendem Betrieb.

Mehr Zimmer, mehr Sicherheit

«Die Umbauzeit war intensiv für alle Beteiligten», betont Silvia Vetsch. Lächelnd fügt sie an: «Aber es hat sich gelohnt, wir sind sehr zufrieden: Jetzt ist alles ist offener, heller und wohnlicher. Eine schöne Aufwertung für die Bewohnerinnen, die Kinder und das Personal.» Nicht nur die Wohn- und Lebensbedingungen haben sich verbessert, auch das Platzangebot wurde merklich ausgebaut. Neu verfügt die Institution, deren Standorte aus Sicherheitsgründen geheim sind, insgesamt über 22 Zimmer im Kanton St.Gallen – sechs mehr als bisher.

Ein Eintritt ist für Frauen wie Kinder einschneidend: Viele müssen ihr Zuhause überstürzt verlassen und haben traumatische Erlebnisse hinter sich. Um den Kindern den Aufenthalt etwas zu erleichtern, spendete der Coop-Regionalrat Ostschweiz 12'000 Franken. Damit wird ein neuer Spielplatz mit Schaukeln, Rutschen, Kletterturm und Sandkasten errichtet. «Dass die Kinder in dieser schwierigen Zeit hier zumindest einige unbeschwerte Momente erleben und sich beim Spielen etwas ablenken können, war uns sehr wichtig», betont das zuständige Regionalrats-Mitglied Remo Keller.

Auf Spenden angewiesen

«Das wichtige soziale Engagement des Frauenhauses entspricht zudem den Werten von Coop», führt Remo Keller weiter aus. «Wir waren uns im Gremium sofort einig, dass wir hier Hand bieten möchten.» Silvia Vetsch ist sehr dankbar über die grosszügige Spende und betont, der Spielplatz sei ein Lichtblick für die Betroffenen. «Es ist berührend zu sehen, wie die Kinder hier einfach sich selbst sein und den Alltag für einige Zeit vergessen können.»

Obwohl das Frauenhaus durch die Kantone St.Gallen und beide Appenzell sowie durch die Leistungen der Opfer- und Sozialhilfe finanziert wird, ist es stets auf Spenden angewiesen. «Die meisten Frauen ziehen nach dem Aufenthalt um: Sie benötigen Möbel, Betten und Haushaltsgeräte, müssen den Umzug und die Miet-Kaution bezahlen oder Schul-Laptops und Kinderwägen neu beschaffen. All diese Kosten trägt die öffentliche Hand nicht», erklärt Silvia Vetsch. IBAN-Nummer für zweckgebundene Geldspenden an das Frauenhaus St.Gallen: CH79 0900 0000 9000 3398 2.

Welche Sachspenden besonders willkommen sind, ist auf der Homepage des Frauenhauses im Detail aufgeführt. Und ein wichtiger Punkt liegt der Institutionsleiterin ganz besonders am Herzen: «Trotz hoher Belegung müssen gewaltbetroffene Frauen nie Bedenken haben, sich bei uns zu melden. Wir sind immer erreichbar und wir finden immer eine passende Lösung.»

50'000 Franken für gute Zwecke im Jahr 2024 gespendet

Der Coop-Regionalrat Ostschweiz unterstützt regelmässig soziale Institutionen und gemeinnützige Projekte. In diesem Jahr sprach er Beiträge in der Gesamthöhe von 50'000 Franken; unter anderem für eine neue Pumptrack-Anlage in Andeer GR, für einen neuen Barfussweg in Merishausen SH, für eine neue Garderobe in einer Kindertagesstätte in Vicosporano GR, für den Schulbetrieb in der Kinderklinik Chur und für einen neuen Spielplatz im Frauenhaus St.Gallen.

24 Stunden erreichbar

Frauen, die in ihrer Beziehung oder von Familienangehörigen geschlagen, bedroht, sexuell genötigt oder kontrolliert werden, finden im Frauenhaus St.Gallen ­vorübergehend Schutz und Unterkunft. Fachfrauen beraten, begleiten und unterstützen die Betroffenen, bis sie ihr Leben wieder selbstständig bestreiten können.

Unter der folgenden Notrufnummer ist das Frauenhaus St.Gallen rund um die Uhr zu erreichen: 071 250 03 45

pd/stz. / Toggenburg24