
Biobetrieb mit Herzblut in Nesslau


Einmal mehr lud Treff 12 - aus dem Projekt "gemeinsam für Nesslau" entstanden - zu einem spannenden Abend ein.
Christian und Tatjana Bohl-Hans verstanden es ausgezeichnet, ihre Motivation und Begeisterung für ihren biologisch geführten Landwirtschaftsbetrieb auf die vielen Anwesenden zu übertragen. Nach der Hofübernahme des ehemaligen Milchviehbetriebes stellten sie auf Mutterkuhhaltung um, bauten einen Laufstall, pflanzten viele Obstbäume und arbeiteten weiterhin auswärts. Die Familie vergrösserte sich in dieser Zeit um vier Kinder - viel Arbeit und eine gute Koordination mit Unterstützung der Familie waren und sind weiterhin gefragt.

Alles unter einen Hut zu bringen, ging nur mit einer Umstellung auf Mutterkuhhaltung. Mit der frühreifen Rasse Angus wird "Swiss Prim Veal" produziert. Die Kühe kalben im Frühling - wenn das Grünfutter besonders hochwertig ist - saisonal ab und sind zusammen mit ihren Kälbern den Sommer hindurch auf der Alp beim Risipass. Von Oktober bis Dezember werden die Kälber verkauft, dann wenn die Priese möglichst gut sind. Alle Kühe werden von einem Stier besamt.
Grosses Augenmerk wird auf qualitativ gute Wiesen gelegt. Christian Bohl erläuterte die Blackenbekämpfung gleich vor Ort. Brombeeren auf den Weiden sind allerdings das grössere Problem.

Die Motivation, ihren Betrieb biologisch zu führen, war spürbar. Tatjana und Christian sind beide auf einem Landwirtschaftsbetrieb aufgewachsen, haben sich sehr gut aus- und weitergebildet und empfinden es als grosses Privileg, mit ihrer Familie auf diesem schönen Hof leben zu können.
Saisonal essen, regional produzieren und den Kreislauf der Natur beachten, dies vertreten sie mit Überzeugung. Wenn ihre vielen Obstbäume in einigen Jahren ganz verschiedene Obstsorten produzieren, kann man sich darauf freuen!
Treff 12 hat das Thema perfekt gewählt: an diesem 12. August bei herrlich schönem Wetter den Landwirtschaftsbetrieb kennen zu lernen, war für alle Anwesenden spannend von A - Z.
Christian Bohl: "Für ca. 25 Jahre verwalten wir jetzt unser Land, tragen ihm Sorge und übergeben es dann an die Nachfolger."
Dem ist nichts mehr beizufügen. Wir wünschen "Glück in Haus, Hof und Stall!"
