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31.12.2021
31.12.2021 13:46 Uhr

Kanton will Ticketpreise für Pendler senken

Die ÖBB-Rheinbrücke bei Lustenau
Die ÖBB-Rheinbrücke bei Lustenau Bild: PD
St.Gallen und Vorarlberg haben im Mai beschlossen, den öffentlichen Verkehr über die Grenze hinweg stärker zu fördern. Jetzt hat der Kanton erste Schritte unternommen.

Der Kanton St.Gallen und das Bundesland Vorarlberg wollen die Zusammenarbeit im öffentlichen Verkehr verstärken. Dazu haben sie im Mai 2021 eine Absichtserklärung unterzeichnet. Es geht dabei nicht zuletzt darum, die Tarife dies- und jenseits des Rheins so zu gestalten, dass das grenzüberschreitende Pendeln mit dem ÖV attraktiver wird, wie Volkswirtschaftschef Beat Tinner (FDP) damals sagte.

Wo stehen diese Arbeiten heute?

Dies wollte der Altstätter Stadtpräsident und Kantonsrat Ruedi Mattle (parteilos) von der St.Galler Regierung wissen, schreibt das «St.Galler Tagblatt». Er listete die vielen angedachten Massnahmen auf und erkundigte sich nach dem Budget und dem Zeitplan.

Die Regierung schreibt in ihrer Antwort, die Umsetzung sei bereits im Gang. Für Berufspendler, die auf dem Arbeitsweg die Grenze überqueren, gibt es seit Anfang November vergünstigte Kombiabos, die den Ostschweizer und den Vorarlberger Verkehrsverbund umfassen, das sogenannte «Jobticket». «Damit kann das starke Tarifgefälle zwischen der Schweiz und Österreich teilweise aufgefangen werden», schreibt die Regierung.

CH: 660 Euro, AT: 370 Euro

Einen kombinierten Tarif für beide Verkehrsverbunde hätte es zwar schon vorher gegeben, berichtet fm1today.ch. Doch die normalen Preise sind aus Vorarlberger Sicht sehr teuer, wie es bereits 2019 in einer Studie zu den grenzüberschreitenden ÖV-Tarifen im Rheintal hiess: Im Vorarlberger Verkehrsverbund kostete ein Jahresabo für alle Zonen 370 Euro. Das war immer noch viel günstiger als das günstigste Jahresabo des Kombitarifs Ostschweiz-Vorarlberg: Dort kostete ein Abo für jeweils eine Zone dies- und jenseits der Grenze 660 Euro. Diese Preisgefälle sei vermutlich der Grund dafür, dass in Vorarlberg die Nachfrage für die Kombitickets im Berufsverkehr gering sei, so die Autoren der Studie.

Kantonsrat Mattle wollte auch wissen, ob der Kanton bereit sei, grenzüberschreitende Buslinien finanziell stärker zu unterstützen, bis sich diese etabliert hätten. Die Regierung schliesst das nicht aus. Da grenzüberschreitende Linien besonders wichtig seien, könne der sonst erforderliche minimale Kostendeckungsgrad dort auch unterschritten werden.Nicht in Gefahr ist laut Regierung der Halt der Eurocity-Züge in St.Margrethen: Der Kanton habe sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass der Stopp künftig nicht wegfalle.

stgallen24/stz./Toggenburg24