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Wirtschaft
03.02.2022

EKZ: Sondereffekte beeinflussen das gute Ergebnis

Laut EKZ ist die Nutzung nachhaltiger Energiequellen weiter angestiegen.
Laut EKZ ist die Nutzung nachhaltiger Energiequellen weiter angestiegen. Bild: pixabay.com
EKZ blickt im Geschäftsbericht 2020/21 auf erfreuliche zwölf Monate zurück. Das gute Ergebnis ist allerdings zu einem wesentlichen Teil von Sondereffekten und einem guten Finanzergebnis beeinflusst worden. Die EKZ-Gruppe konnte ein gutes operatives Ergebnis erzielen. Der EBIT lag mit 77.5 Millionen Franken um 16.2 Millionen Franken über dem Vorjahr und das Unternehmensergebnis beläuft sich auf 142.6 Millionen Franken.

«In einem anhaltend unruhigen Umfeld, das erneut von der Covid-19-Pandemie geprägt war, hat EKZ im Geschäftsjahr 2020/21 die hohe Leistungsfähigkeit bestätigt», schreiben die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich in ihrer Mitteilung.

Das Betriebsergebnis EBIT stieg laut Angaben um 26.4 Prozent auf 77.5 Millionen Franken. Das Unternehmensergebnis erhöhte sich um 61.7 Prozent auf 142.6 Millionen Franken. Die erfreuliche Entwicklung sei insbesondere durch ein sehr gutes Finanzergebnis und einen gestiegenen Stromabsatz beeinflusst worden. So nahm die Absatzmenge im Netz gegenüber dem Vorjahr zu, was auf die tiefen Temperaturen, die Pflicht zum Homeoffice, Rechenzentren, die rasch fortschreitende Elektrifizierung der Mobilität sowie auf den technologischen Wandel in der Wärmeerzeugung zurückzuführen ist, so das EKZ weiter. Zudem habe die EKZ Eltop AG davon profitieren können, dass die im Vorjahr zurückgehaltenen Aufträge im Berichtsjahr erteilt wurden und zu einer überdurchschnittlichen Auslastung führten.

Sondereffekte durch Veräusserung und Dividenden

Das Finanzergebnis war geprägt durch Sondereffekte wie dem Verkauf der Beteiligung an der Aveniq AG, vormals Avectris AG, der erfreulichen Performance der Wertschriftenanlagen und der substanziellen Dividenden der Beteiligungen, so das EKZ weiter. Für die vielfältigen Herausforderungen wie die fortschreitende Dezentralisierung der Energieerzeugung, die vom Kanton vorgegebene Wirtschaftlichkeit oder die hohe Zuverlässigkeit der Stromversorgung zu günstigen Preisen sieht sich EKZ gut gerüstet.

Ausbau an heimischer erneuerbarer Energie

Zur Förderung der Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen werde EKZ künftig vermehrt auch im Inland Investitionsmöglichkeiten suchen, wobei der Fokus wie bisher auf der Wasserkraft und der Photovoltaik liege. Mit dem geplanten Kauf vom Aktienanteil von 8.25 Prozent vom Kanton Zürich am Rheinkraftwerk Reckingen, verfolge EKZ das strategische Ziel, die eigene Produktion zu erhöhen. EKZ setze sich aber auch für Windkraftanlagen ein und plane ein Windprojekt im thurgauischen Thundorf.

Leistungsfähiges Netz dank Innovation

Der stetig steigende Anteil an dezentralen Energieerzeugern wie Photovoltaikanlagen sowie der starke Zubau von Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen als Ersatz von fossil betriebenen Heizungen, führt zu immer stärkeren Lastflüssen im Verteilnetz, so EKZ. Dem begegnee EKZ mit einem kontinuierlichen Netzausbau.

Die Investitionen in die Netzinfrastruktur belaufen sich auf 82 Millionen Franken im Geschäftsjahr 2020/21: Dazu gehören etwa der Bau neuer Unterwerke, der Ausbau des Leitungsnetzes, die Installation von Smart Metern und der Anschluss der Transformatorenstationen ans Lichtwellenleiternetz. Zudem investiere EKZ in innovative Projekte, um die Infrastruktur den zukünftigen Anforderungen anzupassen. Mit den genannten Investitionen treibe EKZ die Digitalisierung des Verteilnetzes zielstrebig voran und leiste Pionierarbeit, beispielsweise in der Gemeinde Winkel beim Aufbau eines lokalen Strommarktes zur Steuerung der Lasten.

Mit nachhaltigen Energielösungen erfolgreich am Markt

120 Geschäftskundinnen und -kunden und 3900 Privathaushalte nutzten im Geschäftsjahr 2020/21 das Angebot der EKZ-Energieberatung, so EKZ. 1.41 GWh Strom hätten durch Beratung der Kundinnen und Kunden sowie Förderprogramme eingespart werden können.

Auf Kundenbedürfnisse gehe EKZ auch mit zertifizierten Naturstromprodukten ein. Mit der Einführung des Generationenstroms im August können Kundinnen und Kunden 100 Prozent Solarstrom vom Schulhausdach aus Zürich erwerben oder sich direkt die Produktionsmenge der von ihnen bestimmten Fläche für fünf Jahre sichern.

EKZ unterstütze auch Gemeinden beim Erreichen der Energie- und Umweltziele sowie der Umsetzung der Energiestrategie 2050. Der Fokus im Energiecontracting lag auf dem weiteren Ausbau von ganzheitlichen Gebäudeenergielösungen in der Immobilien- und Bauwirtschaft. Die Zahl der von EKZ finanzierten und unterhaltenen Anlagen stieg laut EKZ um 52 auf 1150. Durch den Ausbau stieg auch die Nutzung nachhaltiger Energiequellen weiter an. Die gelieferte Wärme lag bei 212 GWh und damit über dem Vorjahreswert.

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EKZ ist einer der grössten Energiedienstleister der Schweiz und versorgt rund eine Million Menschen mit Strom. EKZ beschäftigt rund 1300 Mitarbeitenden innerhalb der EKZ-Gruppe. Zu den Kunden von EKZ zählen Private, Unternehmen und andere Schweizer Energieversorger. Als einer der grössten Ausbildner im Kanton Zürich bildet EKZ rund 140 Fachkräfte in neun Lehrberufen aus.

Zürioberland24