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Leserbrief
Bütschwil-Ganterschwil
10.04.2022
11.04.2022 12:23 Uhr

«Keflam gegen Kanton und Gemeinde» – Leserbrief und Richtigstellung

Dank dem Einsatz des KEFLAM verzichtet die Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil auf die 2017 geplanten 7 Rechtsvortritte.
Dank dem Einsatz des KEFLAM verzichtet die Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil auf die 2017 geplanten 7 Rechtsvortritte. Bild: KEFLAM / itheorie / Toggenburg24
Der Verein KEFLAM (Komitee für echte flankierende Massnahmen) wehrt sich in seinem Leserbrief gegen die irreführende Berichterstattung des Toggenburger Tagblatts und zeigt beeindruckend auf, wie er mit kleinem Budget gegen die Verwaltung des Kantons sowie ein von Steuergeldern finanziertes Kommunikationsbüro ankämpft.

Ehrenamtlicher Einsatz FÜR echte flankierende Massnahmen

Das Toggenburger Tagblatt (Hier geht es zum entsprechenden Artikel im Toggenburger Tagblatt (Bezahlartikel)) berichtet in seiner Ausgabe vom 8. April über die zwei Tage zuvor abgehaltene Mitgliederversammlung des KEFLAM. Rund 70 der gesamthaft 165 Mitglieder nahmen teil und brachten sich aktiv ein. Die Versammlung hatte sich dabei über meterweise Planungsmaterial zu beugen, die das Tiefbauamt und die Gemeinde Ende März präsentiert hatten. Von den Bürgern wird nämlich erwartet, innert Monatsfrist Stellung zu Plänen zu nehmen, für deren Ausarbeitung ausgebildete Ingenieure Jahre brauchten. Erst zig ehrenamtliche Stunden und «Nachtaktionen» seitens des Vorstands hatten ermöglicht, dass bereits 10 Tage nach der behördlichen Projektpräsentation eine fundierte Diskussion stattfinden konnte.

In seinem Bericht schreibt das Tagblatt, KEFLAM biete keine Alternativen zu den Plänen des kantonalen Tiefbauamts und der Gemeinde. Zwar ehrt uns diese Aussage, weil sie das KEFLAM mit seinem unbezahlten Milizvorstand und einem Budget von knapp CHF 3'000 auf dieselbe Ebene wie den professionalisierten Verwaltungsapparat von Kanton und Gemeinde hebt (die Gemeinde leistet sich gar für CHF 52'000 ein professionelles Kommunikationsbüro). Dennoch irrt die Berichterstattung: Es kann nicht die Aufgabe eines Bürgerkomitees sein, die Planungsarbeit der kantonalen Ingenieure zu übernehmen und innert 10 Tagen pfannenfertige Vorschläge zu präsentieren.

Trotzdem hat es das KEFLAM in den letzten Jahren verschiedentlich geschafft, die kantonalen Ingenieure von seinen Argumenten zu überzeugen: Der Ottilienkreisel und die Rechtsvortritte sind nämlich nicht einfach so von den Plänen verschwunden. Ebenso geht die durchgängige Kernfahrbahn, die die Sicherheit der Velofahrer erhöht, auf Vorschläge des KEFLAM zurück.

Gestatten Sie uns an dieser Stelle zudem eine Konkretisierung zum Bericht: Das KEFLAM stellt sich nicht gegen ein Trottoir an der «Hofstrasse», sondern wehrt sich gegen ein Trottoir entlang der Wilerstrasse ab dem Einlenker Hofackerstrasse in Richtung Engi.

Es ist keineswegs selbstverständlich, dass sich über 70 Mitglieder innert kürzester Zeit mit den Plänen von Kanton und Gemeinde auseinandersetzen, um eine fundierte Stellungnahme im Mitwirkungsverfahren abgeben zu können. Umso unverständlicher ist es, wenn dieser ehrenamtliche Einsatz in der Berichterstattung mit Sätzen wie «Alternativen hat KEFLAM nicht» quittiert wird. Ein Plädoyer für das Schweizer Milizsystem ist dieser Bericht jedenfalls nicht.

Über KEFLAM: 

Das KEFLAM ist ein 2019 gegründetes Bürgerkomitee. Heute zählt es 165 Mitglieder, darunter auch Gewerbebetriebe sowie die TCS-Regionalgruppe Toggenburg und die ASTAG-Sektion Ostschweiz / FL. Ziel des KEFLAM sind flankierende Massnahmen mit echtem Mehrwert sowie ein sinnvoller Umgang mit Steuergeldern.

www.keflam.ch

KEFLAM Vorstand: Fritz Rutz (Präsident), Thomas Renz, Ivo Scherrer, Ruben Schuler, Christian Vogel, Felix Widmer