In vielen Branchen werden Hände ringend nach Fachkräften gesucht, doch in der Gastronomie ist das Problem noch akzentuierter. Viele hätten sich während der Corona-Pandemie umschulen lassen und seien in andere Branchen abgewandert, monieren Gastronomen, doch es fehlt auch der Nachwuchs. Lehrstellen in der Gastronomie haben kein hohes Ansehen, werden oft als Notlösungen angesehen, und viele Junge springen nach der Lehre ab. Schon seit Jahren diskutiert man in der Branche, wie man hier Abhilfe schaffen könnte. Bewegt hat sich bisher aber wenig.
Der Branchenverband jammert und handelt zu spät
An der diesjährigen Delegiertenversammlung von GastroSuisse in St. Gallen, hat der Branchenverband jetzt einen Plan erarbeitet, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Der Aktionsplan gliedert sich in fünf Punkte mit einer Imagekampagne «Wir arbeiten mit Leidenschaft im Gastgewerbe», gezielte Unternehmerschulung zu den Themen Führung und Wertschätzung, Sicherstellen des beruflichen Nachwuchses (ohne Erklärung, wie das gehen soll), Nachqualifizierung von Quereinsteigenden und die Attraktivitätssteigerung durch zeitgemässe Lohn- und Arbeitszeitmodelle.
Fragt man in der Branche nach, hätte all dies schon längst geschehen sollen. Das bestätigt auch die junge Gastronomin Stefanie Steiner, die während der Corona-Pandemie das Restaurant Hirschfarm in Adetswil übernommen hat.