Der Bücher-Sommer ist gerettet! Daniel Koch alias Mr. Corona, wie er in den letzten Monaten jeweils betitelt wurde, bringt bereits diesen August ein Buch heraus. Es heisst «Stärke in der Krise», wurde zusammen mit Co-Autor Ruedi Grüring verfasst, und das Vorwort kommt von Alain Berset.
Der Berner Arzt und Spitzenbeamte Koch blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Nach dem Staatsexamen folgte ein Aufenthalt in Peru in einem Andenspital, danach war er als Arzt für das Internationale Rote Kreuz tätig mit Einsätzen in den Bürgerkriegen von Sierra Leone, Uganda und Ruanda wie auch in Südafrika und später in Südamerika. Ab 2002 folgte die Tätigkeit im Bundesamt für Gesundheit, insbesondere als Mitglied der Taskforce gegen die SARS-Pandemie und die Vogelgrippe H5N1», heisst es im Klappentext des rund 250-seitigen Werks.
Wie die Geschichte weitergeht, wissen wir alle.
Corona-Koch erlangte schweizweite Bekanntheit und prägte sogar einige geflügelte Worte: Vom nicht erklären können des Konjunktivs bis hin zur bebadbaren Aare. Zuerst fand ich die Idee von Kochs Buch spannend, bisich sah, dass er es bereits geschrieben hat – während der Corona-Krise. Da soll nochmals einer behaupten, Männer seien nicht multitaskingfähig!
Aber bitte, lieber Daniel Koch, bleiben Sie bei Ihren Leisten und geniessen Sie den Ruhestand. Es ist schon so, dass Kochs Kommunikationstalent während der Krise lange davon ablenkte, dass das binnenländische Krisenmanagement nicht über alle Zweifel erhaben war. Klar, dass sich die Wissenschaftler betreffend des Virus nicht immer einig sind und waren. Zum Beispiel betreffend Masken-Thematik, zweiter Welle und Kinder und Corona gibt es nach wie vor keinen Konsens.
Mit oder ohne Daniel Koch.