Die bestmögliche Leistung, im wichtigsten Moment. So kann man die Fahrt umschreiben, die Marco Odermatt am Sonntag kurz vor Mittag auf der extrem anforderungsreichen Abfahrtsstrecke der WM in Courchevel in den Schnee zaubert.
Dominator Kilde auf dem zweiten Platz
Mit der Nummer 10 gestartet, pulverisiert der Nidwaldner die bisherige Bestzeit des Italieners Florian Schieder um über eine Sekunde. Es ist die Marke, die von niemandem mehr erreicht wird – weder vom Norweger Aleksander Kilde, der zuvor in den Abfahrten dieser Saison dominiert hatte, noch vom kanadischen Super-G-Champion James Crawford.
Letztlich gewinnt Odermatt, der noch nie in einer Weltcup-Abfahrt gesiegt hatte und als Vierter des Super G enttäuschend zur WM gestartet war, 0,48 Sekunden vor Kilde und 0,89 Sekunden vor dem Kanadier Cameron Alexander. Ein Jahr nach seinem Olympiasieg im Riesenslalom komplettiert er mit dem ersten WM-Titel (und der ersten WM-Medaille) sein persönliches Palmarès. Die weiteren Schweizer verfehlen die Top 10.
Das 14. Abfahrts-Gold für die Schweiz
Es ist das 14. Mal, dass ein Schweizer an den WM die Königsdisziplin für sich entscheidet - das erste Mal seit 2017 und Beat Feuz. Für den 25-jährigen Odermatt dürfte dies aber erst der Anfang gewesen sein. An der diesjährigen WM ist er auch im Riesenslalom der Topfavorit – und an den kommenden Grossanlässen sind für ihn weitere Titel reserviert. Darüber bestehen spätestens seit diesem Sonntag keine Zweifel mehr.