Ein Spiel auf Augenhöhe
Erneut erhielt die zweite Passeuse Nora Sacher nach ihrer starken Vorstellung vor Wochenfrist den Vorzug gegenüber Julia Thays. Allerdings agierten die Wattwilerinnen zu Beginn sehr nervös und gerieten mit 3 Punkten in Rückstand. Obschon die St. Gallerinnen zwischenzeitlich nochmals verkürzen konnten, war deren Offensivleistung im ersten Satz zu eindimensional.
Bezeichnend für den Spielverlauf kann man den Punkt zum 24-19 für VFM betrachten. Nacheinander scheiterten Annouk Erni und Taylor Borup (gleich zwei mal) am gut gestellten Block der Jurassierinnen. Im Gegenzug benötigte VFM nur einen Versuch um den Punkt zu erzielen. Der erste Satz ging nach einem umstrittenen Entscheid mit 25-21 ins Jura.
Mäsi Erni reagierte und brachte Julia Thays auf der Passposition. Die Zuspiele fanden nun vermehrt ihr Ziel und die Offensive von Raiffeisen Volley Toggenburg spielte sich beinahe in einen Rausch. Das amerikanische Offensiv-Duo in Diensten der Wattwilerinnen punktete nun beinahe nach Belieben. Gleich mit 14:6 zogen die St. Gallerinnen davon und begnügten sich im Anschluss mit der Verwaltung des Vorsprungs. Obschon der zweite Satz klar mit 25-18 nach Wattwil ging, wurden die Ballwechsel nun spannender und es entwickelten sich enge Rallyes.
Tauchphase von Toggenburg
Nach dem gewonnen Satz kippte das Momentum wieder zu den Jurassierinnen. Ein paar unsaubere Annahmen, zwei glückliche Bälle für VFM und eine Netzberührung durch Taylor Borup und bereits stand es 10-3 für das Heimteam. Der dritte Satz war damit eigentlich schon gelaufen. Erfreulich war dennoch, dass sich Raiffeisen Volley Toggenburg nicht aufgab und sich mit den Jurassierinnen einen begeisternden Schlagabtausch lieferte. Das Spiel gewann nun an Fahrt und an Intensität.
Ein hochstehender Krimi
Wieder kippte das Spiel und erneut drückten die beiden Amerikanerinnen im Diensten von Volley Toggenburg mit ihren wuchtigen Angriffen auf das Tempo. VFM wehrte sich verbissen, rettete manch verloren geglaubten Bälle mirakulös und beanspruchte auch das Glück für sich.
Nichtsdestotrotz setzte sich Raiffeisen Volley Toggenburg zum vorentscheidenden 21-16 ab. Doch dann riss der Faden bei den St. Gallerinnen. Die zuvor so zuverlässigen Angriffe blieben in der massierten Verteidigung der Jurassierinnen hängen, welche den Satz prompt zum 21-22 drehen konnten. Die Wattwilerinnen wehrten sich zwar nochmals vehement gegen die Niederlage doch moralisch war das Heimteam nun auf dem Höhenflug. Einer der wenigen Eigenfehler von Raiffeisen Volley Toggenburg beendete Satz 4 mit 23-25 für VFM.
Eigentlich nicht viel falsch gemacht
Das erste Spiel in dieser Serie ging mit 3-1 an die Favoritinnen aus dem Jura. Doch Raiffeisen Volley Toggenburg braucht sich nicht viel vorzuwerfen spielte es über weite Strecken sogar besser als VFM. Offensiv war das Team aus Wattwil über weite Strecken ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen und machte erfreulich wenig Eigenfehler.
VFM muss man zu Gute halten, dass sie sich nie aufgaben. In der Verteidigung agierten sie äusserst hartnäckig und zeigten sich in den wichtigen Punkten ein bisschen abgeklärter. Das zweite Spiel dieser spannenden Serie folgt am nächsten Samstag, 04.März 2023 in der Wattwiler Rietsteinhalle.