Überzeugender Startsatz
Zu Beginn schien alles wieder auf eine enge Geschichte hinauszulaufen. Bis zur Satzmitte gestaltete sich das Spiel ziemlich ausgeglichen, ehe die Wattwilerinnen das Spieldiktat richtiggehend an sich rissen. Aus einer soliden Defensive heraus setzte sich das Heimteam zum vorentscheidenden 21-13 ab. Libera Romina Schnyder zeichnete sich in der Verteidigung gleich mehrfach aus und vorne am Netz schien der 20-jährigen Annouk Erni praktisch alles zu gelingen. Satz 1 ging erstaunlich deutlich mit 25-16 ins Toggenburg.
Tauchphase der Toggenburgerinnen
So überlegen der erste Satz gewonnen wurde, so sehr geriet Raiffeisen Volley Toggenburg ab Mitte des zweiten Satzes unter die Räder. Die Punkte wurden nun umkämpfter und intensiver und gingen vermehrt zu Gunsten von VFM aus.
Aufgrund einiger kleiner Fehler und Unkonzentriertheiten beim Heimteam erarbeitete sich VFM eine 8-Punkte Führung. Eine schöne Serviceserie der erst 18-jährigen Svenja Wenger brachte die Wattwilerinnen zwar nochmals bis auf 2 Punkte heran. Doch die Hypothek war schlussendlich zu gross, sodass der zweite Satz mit 25-19 an die Gäste ging.
Dominanter Auftritt
Unter dem tosenden Beifall der rund 260 Zuschauer in der Rietsteinhalle zeigten die Wattwilerinnen nach dem schwachen zweiten Satz eine erfreuliche Reaktion. Ja mehr noch. Je länger Satz 3 dauerte, desto mehr dominierte Raiffeisen Volley Toggenburg die Jurassierinnen nach Belieben. Die Verteidigung des Heimteams lief sowohl im Block als auch im Rückraum zur Höchstleistung auf.
Vorne im Angriff schien sowieso alles zu klappen und das amerikanische Duo Borup/Nedoma spielte die Verteidigung von VFM regelrecht schwindlig. Dass das Gästeteam zudem noch einen rabenschwarzen Tag im Passspiel einzog, spielte den Wattwilerinnen natürlich in die Karten, welche den dritten Satz gleich mit 25-10 ins Trockene brachten.
Auch der vierte Satz bot das selbe Bild. Obschon die Jurassierinnen mit Wechsel versuchten, dem Spiel neue Impulse zu geben, änderte sich am Gesamteindruck gar nichts. Toggenburg drückte vor allem mit der immer stärker werdenden Maggie Nedoma, die zur besten Spielerin des Abends gewählt wurde, auf’s Tempo. VFM dagegen fiel komplett auseinander, wirkte völlig verunsichert und haderte sowohl mit sich als auch mit den Leistungen der Schiedsrichter. Beim Stand von 22-14 schien das Spiel bereits gelaufen und die Fans stimmten sich schon auf den Sieg ein, ehe eine Serie von leichtsinnigen Eigenfehlern den Satz beinahe noch zu kippen drohte. Zwei schlechte Zuspiele, eine unsaubere Annahme und eine Netzberührung, und der schöne Vorsprung schmolz beängstigend dahin. Doch im allgemeinen Durcheinander behielten die Toggenburgerinnen die Nerven und retteten Satz 4 doch noch mit 25-20 über die Zeit.
Ausgleich in der engen Serie
Der Sieg von Raiffeisen Volley Toggenburg war am Samstag verdient. Sowohl defensiv als auch offensiv waren die Wattwilerinnen überlegen. VFM hingegen konnte zu keinem Zeitpunkt an die Leistung der Vorwoche anschliessen und ist mit dem einen Satzgewinn noch gut bedient. Die spannende Serie wird am kommenden Samstag weitergeführt, wenn Raiffeisen Volley Toggenburg zum dritten Spiel in Saignelégier antreten wird. Nach dem heutigen Auftritt schauen die Toggenburgerinnen diesem Aufeinandertreffen mit grosser Zuversicht entgegen.