Nachdem Stadt und Kanton St.Gallen ein Konzept zur schrittweisen Temporeduktion auf Hauptstrassen in besonders lärmgeplagten Gebieten präsentiert haben, war der Aufschrei der bürgerlichen Parteien und der Autoverkehrsverbände gross. Mit Vorstössen auf Kantonsebene und der Androhung einer Volksinitiative werden alle Register gezogen, um zu verhindern, was eigentlich selbstverständlich sein müsste. Mit ihrer in der Februarsession im Kantonsrat eingereichten Motion «Kein Tempo 30 auf verkehrsorientierten Strassen» offenbaren die Parteien von Mitte, FDP und SVP nun, dass es ihnen bei ihrem Kampf gegen Tempo 30 nicht nur um die Hauptverkehrsachsen geht. In dieser Motion nämlich wird zunächst gefordert, dass im Strassengesetz definiert werden muss, was verkehrsorientierte Strassen sind. Als verkehrsorientierte Strassen sollen Kantonsstrassen und Gemeindestrassen der Klasse 1 gelten. Weiter wird gefordert, dass auf diesen als verkehrsorientiert definierten Strassen grundsätzlich kein Tempo 30 gelten darf. Die SP steht für Tempo 30 Der Aufschrei der bürgerlichen Parteien auf die Kommunikation von Stadt und Kanton war zu erwarten. Das Ausmass der Reaktion ist aber bemerkenswert. Die SP ist überzeugt: Temporeduktionen innerorts werden kommen, und zwar überall da, wo an den Strassen Menschen wohnen. Für die Lebensqualität aller Bewohner:innen in der Stadt und in den Quartieren. |
St. Gallen
21.03.2023
21.03.2023 12:30 Uhr
Wieder Tempo 50 in Wohngebieten?

Bild:
Nathalie Homberger, Schaffhausen24
Strassenverkehr verursacht Lärm und schadet damit der Gesundheit. Ein wirksames und gleichzeitig kostengünstiges Mittel dagegen sind Temporeduktionen, wie sie Stadt und Kanton St.Gallen im Konzept «Stadttempo» vorschlagen. Nun positionieren sich die bürgerlichen Parteien übermässig laut dagegen.