Zum Schluss des Abends erhielten die Gäste in der sehr gut gefüllen Kalberhalle im Städtli Lichtensteig die Möglichkeit fragen zu richten an das Podium. Viele Hände schnellten hoch. Hier zeigte sich besonders deutlich, dass das Thema stark beschäftigt, gerade im Toggenburg, wo ein Drittel der Bevölkerung ausserhalb der Bauzone zu Hause ist. Die Ansprüche an die Nichtbauzone steigen. Die Landwirtinnen und Landwirte brauchen Raum zum Wohnen und Arbeiten, die Energiewende führt zu zusätzlichen Nutzungen, wie Windrädern oder Biogasanlage oder ein Votant verlangte Antworten zur Pferdehaltung in der Landwirtschaftszone.
RPG2 versus Landschaftsinitiative
Der Präsident des Heimatschutzes St.Gallen/Appenzell I.RH. Jakob Ruckstuhl zeigte zu Beginn die Ausganslage auf. Er wies auf den Revisionsbedarf des Raumplanungsgesetzes hin und die Ansprüche aus der Landschaftsinitiative. Als ehemaliger Abteilungschef Bauen ausserhalb Bauzone steht er dem Thema besonders nah. Bei der anschliessenden Diskussion wirkten die Nationalrätinnen Esther Friedli, Barbara Gysi, Susanne Vincenz-Stauffacher sowie der Geschäftsleiter der Stiftung Landschaftsschutz Raimund Rodewald mit.
Es wurde über Vor- und Nachteile der Landschaftsinitiative diskutiert und den Revisionsstand des Raumplanungsgesetzes (RPG2). Im Fokus stand dabei die Frage: Wie viel Entwicklung soll ausserhalb der Bauzone überhaupt noch möglich sein in Zukunft? So ging es u.a. um die Umnutzung oder den Abbruch von nicht mehr gebrauchten Gebäuden, die Schaffung von «Stöckli» für die nächste Generation oder die angedachte Kompensationspflicht, um die Gebäudeanzahl zu stabilisieren. Bei allen Differenzen zeigte sich aber auch, dass die Positionen gar nicht so weit auseinanderliegen und eine Kompromisslösung zwischen Parlament und Initiativkomitee im Bereich des machbaren liegt.
Beim anschliessenden Apéro wurde noch lange und intensiv weiterdiskutiert zwischen Gästen und Referenten. Das Thema böte durchaus Platz für weitere Veranstaltungen.