Drei Viertel der Lichtensteigerinnen und Lichtensteiger besitzen ein Velo oder ein E-Bike – doch die Mehrheit von ihnen nutzt diese in einer durchschnittlichen Woche gar nie. Das ging im vergangenen Jahr aus einer Umfrage zur Bahnhofsnutzung und Mobilität der Bevölkerung hervor. Die Energiekommission will hier Gegensteuer geben und im Rahmen des Projekts Mini.Velostadt Lichtensteig explizit den Veloverkehr fördern. «Wir möchten die Bevölkerung motivieren, vermehrt das Velo zu nutzen. Nicht nur in der Freizeit, sondern auch im Alltag», erklärt Peter Stocker, Präsident der Energiekommission.
Abschliessbare Velostation bietet Schutz fürs Velo
An einer Infoveranstaltung im vergangenen Herbst konnte die Bevölkerung ihre Wünsche äussern, wie der Veloverkehr attraktiver gemacht werden könnte. Daraus entwickelte sich das erste Projekt: eine Velostation am Bahnhof. Am Freitag, 5. Mai, ab 17 Uhr, wird diese nun mit einem kleinen Event, an dem ausserdem die Mietfahrzeuge von TIER kostenlos getestet werden können, eröffnet. Die Velostation besteht aus einer Garage mit einem Veloständer und dazu gehörenden abschliessbaren Boxen, in denen Velozubehör sicher untergebracht werden kann. Die Boxen können jeweils für ein Jahr gemietet werden. Die Schlüssel können an diesem Event oder später bei der Gemeinde bezogen werden. Die Anzahl der abschliessbaren Boxen ist derzeit auf acht beschränkt, bei Bedarf werden noch weitere eingerichtet. Nebst den Boxen gibt es an der Velostation Lademöglichkeiten für E-Bikes und eine kleine Servicestation mit einer Pumpe.
Mietstation für E-Bikes und E-Scooter
Bereits ab Samstag, 29. April, können an der Velostation am Bahnhof Lichtensteig drei E-Bikes und sieben E-Scooter vom Anbieter TIER ausgeliehen werden. Während die E-Bikes sowohl für kurze Fahrten als auch für Velotouren in der Umgebung genutzt werden können, sind die E-Scooter vor allem für die bessere Verbindung zwischen dem Bahnhof und dem Städtli gedacht. «Wir sind uns bewusst, dass Städte oft Probleme haben, weil E-Scooter Fusswege und Durchgänge versperren», erklärt Peter Stocker. «Um das zu verhindern, müssen die von uns bereit gestellten E-Scooter an den definierten Standorten abgestellt werden.»
Im Städtli und in der Gemeinde sind deshalb an mehreren Zielen, die von Besucherinnen und Besuchern angefahren werden, Haltestellen eingerichtet. Die Parkflächen sind in der TIER-App ersichtlich. Damit bieten sich die E-Scooter beispielsweise für den Besuch des Rundgangs Lichtensteig Reloaded an. Die Nutzerinnen und Nutzer können von der Zusammenarbeit des Tarifverbunds OSTWIND und TIER profitieren. So können Besitzerinnen und Besitzer eines OSTWIND-Abos die Tierfahrzeuge ausleihen, ohne dass die Aktivierungs gebühr von 1 Franken anfällt. Lediglich der Minutentarif von 40 Rappen wird in Rechnung gestellt.
Wo sich vieles ums Rad dreht
Mit der Eröffnung der Velostation am Bahnhof nimmt das Projekt Mini.Velostadt so richtig Fahrt auf. Noch vor den Sommerferien soll mit «Sicher durch Lichtensteig» ein weiterer Anlass stattfinden. Zum einen geht es dabei darum, wie jeder mit wenig Aufwand einen Sicherheitscheck am eigenen Velo ausführen kann. Zum anderen soll mit einem Training die Fahrsicherheit erhöht werden. Geplant ist ausserdem eine Genussfahrt mit Stadtpräsident Mathias Müller. Auf dieser gibt es nicht nur interessante Geschichten aus dem Städtli zu hören, sondern auch einige Leckerbissen zu probieren. Im Rahmen des Schulanfangs und des Lichtensteiger Kinderfests im August sind weitere Aktivitäten geplant. Das Projekt Mini.Velostadt erweitert mit den Angeboten am Bahnhof das Reallabor von RegioHub+, wo weiterhin ein Carsharing-Fahrzeug ausprobiert werden kann. Weitere Informationen zu Massnahmen und Anlässen folgen in Kürze.