Seit es den Ständerat gibt, haben erst drei Frauen den Kanton St.Gallen in der kleinen Kammer vertreten. Auf Erika Forster (1995 bis 2011) und Bundesrätin Karin Keller-Sutter (2011 bis 2018) folgt nun also Esther Friedli – und das mit 25'156 Stimmen mehr als Konkurrentin Barbara Gysi.
Nachdem das Resultat verkündet wurde, fällt Esther Friedli deutlich erleichtert in die Arme ihres Mannes Toni Brunner.
Die Frau der Stunde steht im Fokus aller und ist eine gefragte Interviewpartnerin. Viele gratulierende Händedrücke und Glückwünsche nimmt Esther Friedli strahlend entgegen. «Ich bin extrem glücklich und erfreut, auch nach diesem langen Wahlkampf», so die neue St.Galler Ständerätin.
Wahlsieg eine Teamleistung
Dass sie zeitweise gar doppelt so viele Stimmen wie ihre direkte Konkurrentin hatte, überraschte Friedli: «Ich habe gehofft, dass es knapp reicht, denn der Respekt vor einer Enttäuschung seitens der Bürger war gross.»
Sie sei von vielen, auch ausserparteilichen Leuten breit getragen worden. «Der Gewinn des Ständeratssitzes ist eine klare Teamleistung. Mein Dank gebührt allen Unterstützern.» Auf Friedli warten stressige Tage von Nationalratssessionen und ihrem dortigen Rücktritt bis zur Vereidigung in den Ständerat Ende Mai.