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Ebnat-Kappel
30.04.2023

«Empfinde viel Respekt vor dem neuen Amt»

Bild: sir
Esther Friedli hat im zweiten Wahlgang mit 70'449 Stimmen die Wahl in den Ständerat geschafft. stgallen24 im Gespräch mit ihr und Barbara Gysi.

Seit es den Ständerat gibt, haben erst drei Frauen den Kanton St.Gallen in der kleinen Kammer vertreten. Auf Erika Forster (1995 bis 2011) und Bundesrätin Karin Keller-Sutter (2011 bis 2018) folgt nun also Esther Friedli – und das mit 25'156 Stimmen mehr als Konkurrentin Barbara Gysi.

Nachdem das Resultat verkündet wurde, fällt Esther Friedli deutlich erleichtert in die Arme ihres Mannes Toni Brunner. 

Die Frau der Stunde steht im Fokus aller und ist eine gefragte Interviewpartnerin. Viele gratulierende Händedrücke und Glückwünsche nimmt Esther Friedli strahlend entgegen. «Ich bin extrem glücklich und erfreut, auch nach diesem langen Wahlkampf», so die neue St.Galler Ständerätin.

Wahlsieg eine Teamleistung

Dass sie zeitweise gar doppelt so viele Stimmen wie ihre direkte Konkurrentin hatte, überraschte Friedli: «Ich habe gehofft, dass es knapp reicht, denn der Respekt vor einer Enttäuschung seitens der Bürger war gross.»

Sie sei von vielen, auch ausserparteilichen Leuten breit getragen worden. «Der Gewinn des Ständeratssitzes ist eine klare Teamleistung. Mein Dank gebührt allen Unterstützern.» Auf Friedli warten stressige Tage von Nationalratssessionen und ihrem dortigen Rücktritt bis zur Vereidigung in den Ständerat Ende Mai.

Trotz grossem Vorsprung bei den Zwischenresultaten wartet das SVP-Lager um Esther Friedli gebannt auf das Endresultat. Bild: mik

Gegenüber ihres neuen Amtes empfinde sie viel Demut und Respekt, meint Friedli.«Vor meine Aufgabe im Namen aller St.Galler beginnt, ist aber erstmal Feiern angesagt» – und prostet einem Gratulanten zu.

Enttäuscht aber dankbar

Die SP kann den Sitz im Ständerat nicht verteidigen und geht an diesem Sonntag als Verliererin nach Hause. Barbara Gysi zeigte sich im Pfalzkeller dennoch dankbar, wie sie im Interview sagt.

«Ich war während des Wahlkampfs an so vielen spannenden Veranstaltungen und habe unglaublich bereichernde Begegnungen gemacht.»

Barbara Gysi bekommt die zweithöchste Anzahl an Stimmen. Bild: mik

Im Hinblick auf das klare Resultat stehe nun sicherlich eine genaue Auseinandersetzung und Analyse der vergangenen Monate an. Allerdings findet die SPlerin, dass sie an diversen Orten und sich mit einer grossen Bandbreite an Themen beschäftigt habe: «Nichtsdestotrotz schauen wir uns beispielsweise in Bereichen wie der Mobilisierung an, welche Elemente man mehr einsetzen könnte.»

Für Gysi geht es nun in den Sonder- und Sommersessionen des Nationalrats weiter, wo sie sich insbesondere auf gesundheits- und sozialpolitische Themen fokussiert.

sir/stgallen24