Das Wetter könnte an diesem Wochenende vom 5. und 6. August besser sein. Doch als die Prognose für den Samstag Trockenheit verhiess, ratterte es bei den Anmeldungen.Sie sind nicht nur für die vier Betriebe wichtig, sondern auch für die Festwirtin, schliesslich wollte und will sie niemanden hungrig und durstig auf den Weg schicken.
Start beim Bahnhof Bütschwil
Dieser führte vom Bahnhof Bütschwil hinauf in die Säge Hätschberg, weiter ins Mosnanger Aufeld, wo das Sägereimuseum zu besichtigen war, dann hinunter in die Taamühle und von dort aus hinab an den Dietfurtbach, wo die Schluchter Sägerei zeigte, wie heute das Holz verarbeitet wird.
Staunen, hier wie dort
Hier wie dort wurde gestaunt, nicht nur wie sich in der Säge Hätschberg die Rinne mit Wasser füllte und das grosse Wasserrad antrieb, sondern auch wie die Zahnräder im Maschinenraum ineinandergriffen und die Riemen in Bewegung setzten und damit einen Stock höher auch den Einfachgatter. Unter dem wachsamen Auge von Sägen Fritz Rutz, zersägte der Gatter schnaubend die Fichte, wenn auch für heutige Verhältnisse langsam. Früher konnte maximal eine Stunde gesägt werden, dann war der Weiher weiter oben am Lauf des Bitzibaches leer.
Zwei Weiher
Voller Eindrücke waren die vielen Familien, «Hölzigen», Einheimischen und Interessierte an den verschiedenen Sägen auch im Aufeld. Hier wurde die heute stillgelegte Säge mit Wasser aus zwei Weihern angetrieben. Mit den Eindrücken vom Bütschwiler Hätschberg konnte man im Sägereimuseum die Abläufe gut nachvollziehen. Die ausgestellten, alten Gegenstände und Gerätschaften wurden von Walter und Lisbeth Wohlgensinger anschaulich erklärt. Sie hatten das Gebäude 1995 aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Es schlief lange und seine Wurzeln reichen bis ins Ende des 18. Jh. zurück. Und es erzählt von einer Ölpresse, einer Mosterei, von der Fuhrhalterei und selbstverständlich von der Sägerei.
«Seine» Sägerei vorgestellt
Nach einem weiteren Marsch wurde die Taamühle erreicht. Sie gehört, wie die Säge Hätschberg, im Baurecht der Museumsgesellschaft Bütschwil. Und weil das Mostereigebäude jeweils vermietet wird, trafen die Wanderer auf eine Hochzeitsgesellschaft. Hans Schönenberger konnte trotzdem «seine» Sägerei vorstellen, zumal er einerseits ein Abkömmling der früheren Betreiber ist und zudem die Sägerei liebevoll instandgestellt hatte. Das Mittagessen indes wurde unten bei der Brücke eingenommen und schon bald hiess weiter an den Dietfurtbach.
Die Moderne hält Einzug
Dort begann 2013 der bisher Angestellte von Ernst Baumann, Roland Schluchter, auf eigene Rechnung zu sägen. Als dann 2019 der gelernte Zimmermann den Betrieb mit angrenzender Landwirtschaft schliesslich von Baumann übernahm, war die Sägerei Dietfurt in der Moderne angekommen. Nun heisst sie Schluchter Sägerei und verarbeitet Rundholz zu Bauholz, Latten, Bretter- und Hobelware. Einer der vielen Lohnschnitte bekamen auch die Wanderlustigen zu sehen ehe es dann wieder auf den Zug ging, diesmal am Bahnhof Dietfurt.