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St. Gallen
01.09.2023

Was hat Marco Rima am Bildungstag zu suchen?

Die SP fragt sich, was Marco Rima auf dem Podium Sek II zu suchen hat.
Die SP fragt sich, was Marco Rima auf dem Podium Sek II zu suchen hat. Bild: zVg
In einer einfachen Anfrage an die Regierung fragt SP-Kantonsrat Guido Etterlin, Rorschach: «Was hat ein Corona-Massnahmenkritiker auf dem obligatorischen Bildungstags-Podium SekII zu suchen?» Der Vorstoss im Wortlaut.

«Auf dem Programm des obligatorischen Bildungstags Sek II steht unter anderem ein Podium zum Thema «Individualisierung». Bestritten wird dieses Podium von vier Personen im tendenziell reiferen Alter, darunter Corona-Massnahmenkritiker Marco Rima. Die angesprochene Zielgruppe, nämlich die Teenager, sind nicht vertreten.

Bildungstag im November
Unter den Prämissen «Traditionen pflegen» und «Individualisierung» lädt der St. Galler Bildungschef im November 2023 alle Lehrpersonen der Mittelschulen und der Berufsfachschulen ein zum Bildungstag SekII. Der Besuch ist für alle Lehrpersonen obligatorisch. Zum gemeinsamen Bildungsteil ist dem Programm zu entnehmen, dass ein Fachinput des Generationenforschers Dr. David Bossart erfolgt und anschliessend eine Podiumsdiskussion stattfindet zum Thema «Individualisierung». An dieser Podiumsdiskussion nehmen teil:

  • Stefan Kölliker, Regierungspräsident
  • Dr. Sibylle Minder Hochreutener, OST
  • Roland Ledergerber, SGKB / IHK
  • Marco Rima, Komiker und Primarschullehrer

Humoristische Intermezzi
Weiter sind humoristische Intermezzi vorgesehen. Es ist davon auszugehen, dass diese dem eingeladenen Komiker zufallen werden. Marco Rima ist in den letzten Jahren leider nicht mehr als Komiker aufgefallen, sondern als prominenter Corona-Gegner. Seit Juni 2023 ist nun auch bekannt, dass er für den Ständerat kandidieren wird und sich damit zu weiteren Massnahmenkritikern gesellt. Das ist sein persönliches Recht. Was eine solche Person jedoch auf einem Podium eines Bildungstages der Sekundarstufe II mit mehreren Hundert Lehrpersonen, die von Amtes wegen verpflichtet sind, daran teilzunehmen, zu suchen hat, ist ein Rätsel.

Postulat noch nicht beantwortet
Leider ist das Postulat 43.22.01 «Das Bildungsdepartement bereitet sich auch auf künftige Pandemien vor» noch nicht beantwortet. Dieses wurde eingereicht, weil festgestellt worden ist, dass das Bildungsdepartement in der Pandemiebewältigung einen wahrnehmbaren eigenen Kurs gefahren habe.

Die Regierung wird deshalb ersucht, folgende Fragen zu beantworten:
1. Wie beurteilt die Regierung die Zusammensetzung des Podiums am Bildungstag der Sekundarstufe II?
2. Erachtet es die Regierung als zielführend, einen bekannten Corona-Gegner und Massnahmenkritiker auf ein solches Podium einzuladen, an dem Hunderte Lehrpersonen verpflichtet sind, sich das anhören zu müssen.
3. Gibt es einen plausiblen Grund dafür, dass vier Personen im tendenziell reiferen Alter ein Podium bestreiten über Generationenfragen und Individualisierung, ohne die angesprochene Zielgruppe, nämlich die Teenager:innen, auf irgendeine Weise einzubinden?
4. Wie viel Geld gibt der Kanton für diesen Bildungstag insgesamt aus?»

SP Kanton St. Gallen