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St. Gallen
29.09.2023
10.04.2024 18:20 Uhr

SP Kanton St. Gallen spricht von «Campus-Planungsfiasko»

Die SP Kanton St. Gallen hat den Planungsstopp aus der Zeitung erfahren.
Die SP Kanton St. Gallen hat den Planungsstopp aus der Zeitung erfahren. Bild: Portal24
Die Planung des neuen Campus der HSG soll abgebrochen werden. Die SP Kanton St. Gallen fordert eine Aufarbeitung.

Mit Erstaunen nimmt die SP Kanton St.Gallen aufgrund der Berichterstattung des St.Galler Tagblatts Notiz vom Planungsabbruch beim Uni-Neubauprojekt. Wie es zu diesem in jüngerer Geschichte einmaligen Abbruch eines solchen Grossprojekts kam, ist dringend aufzuarbeiten. Für die Universität, welche ihre Kapazitätsgrenzen bereits heute überschritten hat und aufgrund des erwarteten weiteren Studierendenwachstums noch weiter überschreiten wird, sind dringend Übergangslösungen zu entwickeln. Diese Lösungen dürfen jedoch nicht zulasten des städtischen Wohnraums oder der Quartierentwicklung gehen.

Überrascht
Die SP ist überrascht, von diesem doch sehr massgeblichen Planungsstopp aus der Zeitung zu erfahren. Eine proaktive und frühzeitige Information durch das Bau- und Umweltdepartement sowie das Bildungsdepartement wäre angezeigt gewesen. Die SP erwartet, dass von nun an transparent kommuniziert und alle Fehler offengelegt werden. «Ein solches Planungsfiasko ist doch einmalig. Es ist dringend aufzuarbeiten, was schiefgelaufen ist und wie solche Fehler in Zukunft vermieden werden können», erklärt Bettina Surber, SP-Fraktionspräsidentin im Kantonsrat. Die SP fordert die Regierung entsprechend auf, rasch aufzuzeigen, wie sie vorzugehen gedenkt.

Pragmatische Lösungen für Studierende und Personal
Die vierjährige Verzögerung kann nicht mehr verhindert werden. Diese Fehler dürfen jedoch nicht zulasten der Studierenden und Mitarbeitenden der Universität gehen. Die HSG platzt aus allen Nähten. Das zeigt sich länger bereits an einem Mangel an Arbeitsplätzen in der Bibliothek, in den überfüllten Hörsälen, der Notwendigkeit von Provisorien und der Besetzung zahlreicher Wohnliegenschaften als Büros. Der neue Campus hätte die dringende Abhilfe schaffen müssen. Die SP erwartet, dass sich der Kanton zusammen mit der Universitätsleitung unverzüglich Gedanken zu Übergangslösungen macht. «Die Qualität der Ausbildung darf nicht leiden, es sind pragmatische Lösungen für die kommenden Jahre zu suchen», fordert Bettina Surber. So könnte z. B. in Betracht gezogen werden, den SQUARE effizienter zu nutzen oder provisorische Lernplätze für Studierende in leerstehenden Gebäuden als Zwischennutzungen zu schaffen.

Geduld des Quartiers nicht weiter strapazieren – keine Lösungen zulasten der Stadt
Seit Jahren kritisiert die SP, dass die HSG Wohnräumlichkeiten aufgrund des Platzmangels als Büros nutzt und die Provisorien weiterbetrieben wurden, obwohl es dem Quartier anders versprochen wurde. Die zusätzlichen vier Jahre Verzögerungen dürfen nun nicht zulasten von Wohnraum und Quartier gehen. Die Stadt ist für ihre Entwicklung auf diesen Wohnraum angewiesen. Sie ist folglich in den weiteren Prozess einzubeziehen.

SP Kanton St. Gallen