-
Logo OG Panzer Bild: OG Panzer1 / 2
-
Logo SOGART Bild: SOGART2 / 2
Schweiz
18.12.2023
18.12.2023 14:33 Uhr
Grounding der M113 Panzer Flotte der Schweizer Armee

M113 der Schweizer Armee, welche im Jahr 1963 beschafft wurden.
Bild:
Schweizer Armee
Am Freitag informierte die Logistikbasis der Armee (LBA) die Kommandanten der Panzer- und Artillerietruppen darüber, dass für die M113 Schützenpanzer (Spz 63, Beschaffungsjahr 1963) ein sofortiges Fahrverbot verfügt wird.
Die Offziersgesellschaften der Panzer- und Artillerietruppen (OG Panzer / SOGART) verfassten am Freitag eine Pressemitteilung, welche Toggenburg24 hier veröffentlicht. Das Thema wurde am Sonntag durch die NZZ, Blick und weitere Medien ebenfalls aufgegriffen.
Gemeinsame Medienmitteilung der Offiziersgesellschaften SOGART und OG Panzer
Fahrverbot für die Flotte der M113 Fahrzeugfamilie zeigt den eklatanten Investitionsstau bei der Armee, insbesondere bei den Bodentruppen!
Die Situation ist prekär, eine ganze Fahrzeugflotte liegt am Boden. Das Grounding der Schützenpanzerflotte bringt die massiven Lücken bei den Bodentruppen zum Vorschein. Die Offiziersgesellschaften der Artillerie und Panzertruppen appellieren vereint an die staatspolitische Verantwortung der eidgenössischen Räte, die Notbremse zu ziehen. Die notwendigen Investitionen in die Armee sind jetzt zu tätigen. Nur so können die gravierenden Lücken in den Bereichen Fahrzeuge, Material, Ausrüstung und Munition geschlossen werden. Unsere Gesellschaft – und damit besonders die Politik – ist dafür verantwortlich, unsere Milizsoldaten mit einsatzbereitem und sicherem Material auszurüsten. Weil in den letzten Jahrzehnten bei der Armee derart verantwortungslos gespart wurde, liegt heute ein wichtiges Einsatzmittel der Bodentruppen am Boden. Die M113-Familie steht seit Freitag, 15.12.2023 still. Erschreckend!
Fahrverbot der M113-Familie – Wo liegt das Problem?
Die M113-Familie (Schützenpanzer 63) ist aufgrund eines sicherheitsrelevanten technischen Defekts im Bereich der Antriebswelle durch die LBA per sofort vorsorglich mit einem Fahrverbot belegt worden. Durch den Defekt kann das Fahrzeug lenk- und bremsunfähig werden, was potenziell eine Gefahr für Truppe und Dritte bedeuten kann.
«Der M113 ist von zentraler Bedeutung für den Einsatz der Bodentruppen der Schweizer Armee:
Mit dem Grounding der M113 verlieren die Panzersappeure ihr Einsatzfahrzeug, die Artillerie verliert ihr Feuerleitmittel und die Panzerbataillone verlieren ihre Sicherungszüge.
»
OG Panzer
Die Verbände können ihren Auftrag nicht mehr erfüllen. Wichtige Ersatzteile sind nicht vorhanden und müssen nun "in extremis" beschafft werden. Die Beschaffung kann sich aufgrund des angespannten Marktes zeitlich verzögern und auch sehr teuer werden. Ob, wann und zu welchen Kosten die nötigen Ersatzteile beschafft werden können, ist aktuell nicht bekannt. Klar ist aber, es kann so nicht weiter gehen! Es fehlt wegen der jahrzehntelangen Sparübungen bei der Armee an allen Ecken und Enden. Bei den Fahrzeugen, Material, Ausrüstung und Munition. Was muss noch passieren, bis die Politik endlich den Ernst der Lage erkennt und die nötigen Finanzmittel spricht?
Bei Rückfragen stehen die Präsidenten der beiden Offiziersgesellschaften zur Verfügung.
SOGART: Oberst i Gst Florian Federer, praesident@sogart.ch
OG Panzer: Maj i Gst Erich Muff, info@ogpanzer.ch
M113 des Pz Sap Bat 11, während einer Übung im Jahr 2015, auf dem Waffenplatz Kloten-Bülach.
Website OG Panzer:
OG PANZER | Die Denkfabrik der Panzertruppen
Beitrag NZZ:
Grounding der M113: Schweizer Armee kann derzeit nicht kämpfen
Artikel Blick.ch:
Gefahr wegen technischem Defekt: Armee muss ihre Schützenpanzer grounden!