Das Jahr war geprägt von diversen Projektabschlüssen und der Vorbereitung von weiteren strategisch wichtigen Vorhaben. Auf dieser Basis konnten die mittel- und längerfristigen Planungen nachgeführt werden. Im von der Bürgerversammlung genehmigten Budget 2023 war noch ein Defizit von rund 1.50 Mio. Franken vorgesehen. Aufgrund dieser Ausgangslage konnten in der Umsetzung und für das Budget 2024 Optimierungsmassnahmen getroffen werden, die sich finanziell positiv niederschlagen.
Jahresrechnung mit Ertragsüberschuss
Die Jahresrechnung 2023 schliesst bei einem Gesamtvolumen von 50.2 Mio. Franken mit einem operativen Ertragsüberschuss von rund 2.48 Mio. Franken und nach Reserveveränderungen mit einem Überschuss von rund 2.67 Mio. Franken ab. Die Besserstellung der Rechnung gegenüber dem Budget ist hauptsächlich den hohen Steuererträgen mit einem Zuwachs von fast acht Prozent und dem Minderaufwand der Schulgemeinde Wattwil-Krinau zu verdanken. Die beiden Positionen übertreffen das Budget gesamthaft um rund 2.6 Mio. Franken. Diverse weitere Mehrerträge und Minderaufwendungen in allen Aufgabenbereichen und in den Nebenrechnungen tragen ebenfalls zu diesem erfreulichen Ergebnis bei.
Antrag Überschuss-Verwendung
Der Gemeinderat beantragt der Bürgerschaft in Absprache mit der Geschäftsprüfungskommission, den Überschuss von 2‘672‘256.28 Franken wie folgt zu verwenden:
Vorfinanzierung Infrastruktur Gemeindesaal | Fr. 2‘000‘000.00 |
Einlage in Energieförderfonds | Fr. 500'000.00 |
Einlage in Ausgleichsreserve | Fr. 172‘256.28 |
Antrag Steuerfuss-Reduktion
Basierend auf einem Steuerfuss von 129 % beantragt der Gemeinderat an der Bürgerversammlung vom 20. März 2024 die Genehmigung eines budgetierten Aufwandüberschusses von 477‘650 Franken. Dieser entspricht in etwa den Mindereinnahmen aufgrund der Steuerfussreduktion. Der Gemeinderat ist überzeugt, dass sich eine Steuerfussreduktion – unter Betrachtung aller Aufwands- und Ertragspositionen sowie der aktuell bekannten Rahmenbedingungen und trotz der Investitionstätigkeit – auch nachhaltig finanzieren lässt. Insgesamt zeigen die Steuerträge weiterhin eine positive Entwicklung, die sich auch 2024 fortsetzen dürfte.
Realeinkommen bleiben stabil
Bei der Einkommenssteuer der natürlichen Personen passt der Kanton St.Gallen seit dem 1. Januar 2024 die Abzüge und Tarifstufen jährlich an den Landesindex der Konsumentenpreise an. Für die Steuerpflichtigen bedeutet dies, dass bei steigenden Nominaleinkommen durch den Teuerungsausgleich die Realeinkommen stabil bleiben und die Steuerlast nicht steigt. Dieser Ausgleich der sogenannten «kalten Progression» führt auch in der Gemeinde Wattwil zu einer Reduktion der einfachen Steuer um rund 325'000 Franken.
Ausblick
Für die Entwicklung von Wattwil sind weitere Investitionen geplant. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Finanzplanung laufend anzupassen ist, wobei insbesondere folgende Einflussfaktoren zu berücksichtigen sind: Finanzpolitische Massnahmen des Kantons mit Verlagerungen von Kosten auf die Gemeinden, Entwicklung Finanzausgleich, Pflegekostenanteile, Zinsentwicklung, Wirtschaftslage sowie Teuerung.
Erfreute Kenntnisnahme
Der Gemeinderat nimmt den positiven Abschluss 2023 erfreut zur Kenntnis. Es zeigt, dass der Finanzhaushalt der Gemeinde solide ist und die weitere Entwicklung der Zentrumsgemeinde fortgeführt werden kann. Das freut Gemeindepräsident Alois Gunzenreiner: «Trotz zusätzlichen Abschreibungen für die realisierten Projekte ist die Gemeinde Wattwil finanziell gut aufgestellt. Es gilt aber weiterhin, haushälterisch und sorgsam mit den verfügbaren Mitteln umzugehen, um damit die weitere Entwicklung der Gemeinde umsetzen zu können.». Die Finanzstrategie erweist sich auch mit Blick auf die weiterhin positive Entwicklung der Bevölkerungszahlen als richtig.