Im Wortlaut:
«Es sind schwere Vorwürfe, die im Raum stehen gegen zwei Vorstands- und Gründungsmitglieder des Ostschweizer LGBTQ+-Vereins «Sozialwerk.LGBT+». Sie sollen mehrfach sexuelle Kontakte zu minderjährigen Jugendlichen, die im Verein aktiv waren, gepflegt haben, wie eine Recherche des Tagesanzeiger zeigt. Dokumentiert seien mindestens zwei Kontakte von einem der Beschuldigten zu zwei 17-Jährigen, die im Verein Zuflucht gesucht haben. Im Raum stehen zudem die Vorwürfe von Machtmissbrauch, Unprofessionalität und moralisch verwerflichem Verhalten. Die Staatsanwaltschaft St.Gallen soll ein Strafverfahren gegen die Beschuldigten eingeleitet haben, weil der Verdacht auf strafbare Handlungen gegen die sexuelle Integrität im Raum steht.
Der Verein wird von den Kantonen Graubünden und St.Gallen sowie der Stadt Chur und verschiedenen Stiftungen finanziell unterstützt.
Fragen an die Regierung
Wir bitten die Regierung um die Beantwortung folgender Fragen:
- In welchem Umfang hat der Kanton St.Gallen den Verein «Sozialwerk.LGBT+» insgesamt finanziell unterstützt?
- Welche Kriterien wendet der Kanton bei der Verteilung der betroffenen Gelder an?
- Welches sind die Projekte, die aus dem Kinder- und Jugendkredit bzw. dem Gleichstellungsförderkredit finanziert, bzw. mitfinanziert werden (bitte auflisten)?
- Wie überprüft der Kanton, dass die Kriterien auch nach einer Begünstigung einer Organisation eingehalten werden?
- Gab es bereits vor der Berichterstattung Anzeichen für den Kanton, dass der beschriebene Missbrauch stattfindet und wenn ja, wie hat der Kanton darauf reagiert?
- Sind der Regierung weitere (potenzielle) Missbrauchsfälle bei unterstützten Organisationen bekannt?»