Bundesrätin Keller-Sutter will eine neue Finanzpolitik, mehr Steuereinnahmen. Sie braucht zusätzliche Mittel fürs Militär und auch um die Altersvorsorge zu finanzieren, fürs Gesundheitswesen sowie Investitionen in mehr Klimaschutz.
Keine Stromlücke – im Winterhalbjahr von Oktober bis März wurde mehr Strom exportiert als importiert – so viel wie noch nie in den letzten zehn Jahren. der Export beträgt etwa 1.8 Terawattstunden, wie die Eidgenössische Elektrizitätskommission Elcom mitteilte.
Konkurse auf Rekordhöhe in der Immobilienbranche – während in der Schweiz anfangs Jahr insgesamt weniger Unternehmen in die Pleite gingen, meldeten 68 Prozent mehr Immobilienfirmen Insolvenz an.
Die EU verschärft ihre Gesetze. Eingeführt werden soll ein Recht auf Reparatur, eine Wegwerfverbot für ungebrauchte Kleider, sowie eine Obergrenze von 10‘000 Euro, quasi ein Bargeldverbot für höhere Summen im Kampf gegen Geldwäsche und Kriminalität.
Unternehmensnachrichten
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im ersten Quartal 2024wiederum einen Rekordgewinn erzielt. Vor allem dank der Frankenschwäche, Leitzinssenkungen, einem hohen Goldpreis. Auch steigende Aktienmätktr haben in den letzten Monaten zu einem Plus von CHF 58.8 Mrd. geführt.
Am Mittwoch fand die erste Generalversammlung der neuen Grossbank UBS in Basel statt. Alle Traktanden wurden angenommen. Sorgen macht man sich hingegen über die Grösse des Instituts. Für Diskussionen sorgte ebenfalls die Millionenvergütung an den Präsidenten. Diese Erhöhung wurde jedoch trotz massiver Kritik angenommen, weil die Mehrheit Depotstimmen aus dem Ausland waren, sowie die selbst direkt oder indirekt gehaltenen eigenen Aktien der. Die physisch anwesenden Schweizer Aktionärinnen und Aktionäre von Grosskonzernen halten meistens unter 20 der Stimmen.
Swisscom baut den Vertrieb von Versicherungen aus. Der Schweizer Telekomkonzern will in Zukunft auch bei Versicherungen Marktanteile gewinnen. Weiter verliert Swisscom einen Glasfaserstreit: Die Wettbewerbskommission (Weko) büsst weil die Leitungen und Anschlüsse für andere nicht kompatibel sind. Die Busse beträgt CHF 18 Mio.
Ems-Chemie mit schwächeren Zahlen – die Verkäufe des Spezialchemiekonzerns sind zwischen Januar und März 2024 währungsbedingt um 11.3 Prozent auf CHF 545 Mio. gesunken. Aber die Jahresprognose bleibt dennoch unverändert.
Nestlé startet verhalten ins neue Jahr 2024 und expandiert mit Nespresso in Indien. Der Umsatz des grössten Schweizer Konzerns ging im Vergleich zum Vorjahr um 5.9 Prozent zurück. Nestlé zeigt sich dennoch zuversichtlich und weitet das Geschäft mit dem Kapselkaffee Nespresso aus.
Der Umsatz fiel bei Holcim um 2.4 Prozent auf CHF 5.6 Mrd.. Der starke Franken habe das Resultat belastet, teilte der weltgrösste Zementkonzern mit. Dagegen sei das Geschäft auf vergleichbarer Basis in Lokalwährungen um 3.4 Prozent gestiegen.
Novartis steigert Gewinn und Umsatz im ersten Quartal. Der Pharmakonzern hat im ersten Quartal 2024 weiter zugelegt. Dank Umsatz- und Gewinnsteigerung erhöht das Management die Ziele für den Rest des Jahres. Zwischen Januar und März hat Novartis USD 11.8 Mrd. umgesetzt. Das ist ein Plus von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum
Laut Marktbeobachtern hat Roche nach dem Supergeschäft durch Corona ein schwieriges Quartal hinter sich, auch wenn die Talsohle beim Diagnosegeschäft durchschritten zu sein scheint.
Der Zerfall des Aktienkurses der Milchverarbeiters Hochdorf deutet auf grössere Probleme hin.
Aussichten
Das grosse Bild hat sich nicht verändert. Europas Wirtschaftswachstum bleibt bescheiden, die USA wächst schneller, China kämpft mit Schulden, besonders bei Immobilien. Zinssenkungen sind für später in Aussicht gestellt. Die Welt wartet auf erfolgreichere Friedensbemühungen. Unternehmungen präsentieren ihre Quartalsergebnisse mit unterschiedlichen Ergebnissen und Aussichten, aber ohne grosse Überraschungen. Technologien mit künstlicher Intelligenz bleiben im Fokus des Interesses. Die Märkte sind momentan aufgrund der geopolitischen Lage verunsichert. Kurspotenzial gibt es wieder, wenn die Notenbanken ab Juni die Leitzinsen senken. Entsprechende Versprechen wurden gemacht, vor allem von der Schweizerischen Nationalbank. Bei den Währungen bleibt der Schweizerfranken voraussichtlich etwas schwächer und der US-Dollar stark aufgrund der dortigen robusten Wirtschaft. Gold bleibt auf Rekordniveau, solange die Kriege und Konflikte anhalten