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18.05.2024

Fussball-Euro: Schweizer Kader für alle Fälle

Will sich noch nicht festlegen: Nationaltrainer Murat Yakin.
Will sich noch nicht festlegen: Nationaltrainer Murat Yakin. Bild: Keystone
Das vorläufige EM-Kader der Schweiz beinhaltet nicht weniger als 38 Spieler. Nationaltrainer Murat Yakin lässt sich aus verschiedenen Gründen mehrere Optionen offen.

Derzeit präsentieren Trainer in ganz Europa ihre Aufgebote für die EM-Endrunde in Deutschland. 26 Spieler pro Nationalteam sind am Turnier erlaubt. Entsprechend bewegen sich die Kadergrössen stets in diesem Bereich. Nicht aber bei der Schweiz. Im Olympischen Museum in Lausanne präsentierte Yakin ein Kader, das schon fast an eine - zugegeben eher kleine - Olympia-Delegation erinnerte.

Eine Pause für diverse Leistungsträger

Dass fast 40 Spieler auf der Liste aufgeführt wurden, hat seine Gründe. Vorab stehen einige Spieler mit ihren Klubs noch im Einsatz, wenn am 27. Mai im Nationalteam die erste Phase der Vorbereitung beginnt. So finden der Schweizer Cupfinal oder auch der Final der Champions League mit BVB-Goalie Gregor Kobel erst am 2. Juni statt. Anderen Leistungsträger wie Yann Sommer, Manuel Akanji oder Granit Xhaka gewährt Yakin nach der langen Saison eine verdiente Pause.

Trotzdem soll die Vorbereitung für die EM zeitig beginnen. Und weil Yakin seinen Spielern «stets eine anständige Trainingsintensität garantieren» möchte, erhalten diverse Perspektivspieler wie Aurèle Amenda (YB), Bryan Okoh (Salzburg) oder Kwadwo Duah (Ludogorez Rasgrad) die Chance, sich in der ersten Phase, wenn viele Leistungsträger noch fehlen, zu präsentieren.

Zwei Kaderschnitte

Am 27. Mai versammeln sich 21 Spieler fürs Vorbereitungscamp in St. Gallen, weitere 17 stossen am 31. Mai oder gar erst im Juni dazu. Schrittweise wird Yakin das Kader anpassen, zwei grosse Schnitte sind angedacht; ein erster schon vor dem Länderspiel vom 4. Juni in Luzern gegen Estland, ein zweiter danach. Der finale Test vier Tage später in St. Gallen gegen Österreich gilt als EM-Hauptprobe.

Bereits klar ist, dass Yakin das Torhüter-Trio Yann Sommer, Gregor Kobel und Yvon Mvogo an die EM in Deutschland mitnimmt. Sommer wird dabei als Nummer 1 auflaufen, selbst wenn Kobel als Champions-League-Sieger einrücken sollte.

Drei Goalies, 21 Feldspieler

Neben den drei Goalies sollen 21 Feldspieler im definitiven Kader stehen, das bis spätestens am 7. Juni der UEFA gemeldet werden muss. «Das Gerüst mit rund 17 Feldspielern steht», so Yakin, der für die restlichen Plätze viele Optionen hat. Wie das Aufgebot letztlich aussehen wird, macht Yakin auch vom Gesundheitszustand der aktuell verletzt ausfallenden Monaco-Spieler Breel Embolo und Denis Zakaria abhängig. Der Stürmer und der Mittelfeldspieler, beide wichtige Leistungsträger im Nationalteam, werden zum Start der EM-Vorbereitung in zehn Tagen in St. Gallen einrücken. Dabei wird abgeklärt, ob sie rechtzeitig fit werden.

Mit Monteiro, ohne Itten

Yakin sagt, dass grundsätzlich alle aufgebotenen Spieler die Chance haben, sich für einen Platz aufzudrängen. Dazu gehört Joël Monteiro. Der 24-jährige Stürmer in Diensten der Young Boys ist seit Donnerstag im Besitz des Schweizer Passes und könnte damit die zugespitzte Situation im Schweizer Sturm lösen.

Monteiros Teamkollege Cedric Itten (10 Tore) steht dagegen nicht im Aufgebot. Dies, obwohl er in der EM-Qualifikation fünfmal zum Einsatz kam, und mit fünf Treffern in zwölf Länderspielen eine ansehnliche Quote aufweist.

Keystone-SDA