«Im Jahr 2022 importierte die Schweiz über zweihundert Terawattstunden (200 TWh) Energieträger aus dem Ausland. Dies waren Erdölprodukte und Erdgas, die wir zur Erzeugung von Wärme und für die Mobilität (Benzin, Diesel) brauchten. Aber auch Uran als Brennstoff für die AKWs und ein wenig (Netto 5 TWh) Winterstrom waren dabei. Vor allem für fossile Energieträger und Uran floss im Gegenzug viel Geld ins Ausland. Ein Teil davon alimentierte Diktaturen, die mit diesem Geld Kriege finanzieren und Menschen unterdrücken. Gleichzeitig kurbeln wir mit Erdöl und Erdgas den Klimawandel an und leben mit dem Restrisiko der Kernkraft im eigenen Land.
Weichen werden gestellt
Bei einem Ja zur Abstimmung vom 9. Juni werden Weichen für die erneuerbare und einheimische Produktion und Speicherung von Strom gestellt. Der Import wird dabei mit bereits verfügbaren Techniken von 200 TWh auf weniger als 10 TWh reduziert. Diesen Faktor 20 (!) Importreduktion ermöglichen vor allem Wärmepumpen und Elektromobilität in Kombination mit Photovoltaik (PV) auf bestehenden Strukturen, ergänzt durch Kurzzeitspeicher. Für die verbleibenden 10 Terawattstunden sollen 2 TWh Speicher-Wasserkraft realisiert werden. Zusätzlich werden wir neu mit alpin PV und Windkraft Winterstrom produzieren. Damit werden wir voraussichtlich 2050 wieder bei den 5 TWh importiertem Strom landen. Mit dem Unterschied, dass wir dann den Import von fossilen Energieträgern und Uran auf Null reduziert und unsere Klimabilanz massiv verbessert haben.
Studien der ETH und weiteren Hochschulen
Diese Berechnungen stammen nicht von den Grünen, und auch nicht von der Stromlobby, sondern aus Studien der ETH, der Universitäten Basel, Bern, Genf, sowie den Fachhochschulen ZHAW und OST. Die Gegner des Stromgesetzes monieren einen phantastisch hochstilisierten Zubau von Kraftwerken in den Alpen, der gar nicht geplant ist, und propagieren Kernkraft als Lösung, obwohl diese kontinuierliche Bandenergie liefern würden, die im Sommer - Dank Photovoltaik, Pumpspeicher und Batterien - kein Mensch brauchen wird. Als Lückenfüller im Winter sind Kernkraftwerke jedoch denkbar schlecht, da sie hohe Investitions- und Fixkosten haben und deshalb viel zu teuer sind, wenn man von einem Betrieb von nur zwei bis drei Monaten im Winter ausgeht. Abgesehen davon, wäre ein neues AKW frühestens in 30 Jahren betriebsbereit, was für die Energiewende viel zu spät wäre.
Ein Ja zum Stromgesetz ist ein Ja zur Schweiz, ein Ja zur einheimischen Produktion und Wertschöpfung, ein JA zur Unabhängigkeit, und ein Nein zur faktenfreien polemischen Propaganda der ewigen Nein-Sager und der Erdöllobby.»