«Um zu demonstrieren, dass die Schweiz immer noch neutral sei, wollen einige Bundesräte plötzlich auch die russische Regierung auf den Bürgenstock einladen.
Kein Aufkleber
Die Schweizer Neutralität ist aber kein Aufkleber, den man sich nach Bedarf anheften kann, auch wenn man sich völlig neutralitätswidrig verhält. Ob unsere Neutralität glaubwürdig ist, entscheiden nicht wir, sondern die anderen Staaten.
Sanktionen der EU
Damit, dass der Bundesrat sich am 28. Februar 2022 die Sanktionen der EU und der USA gegen Russland aufdrücken liess, wich er einmal mehr vom neutralen Weg ab. Deshalb bezeichnet der russische Aussenminister Sergei Lawrow die Schweiz als «offen feindseliges Land», das für Verhandlungen über den Ukraine-Konflikt «nicht geeignet» sei. Jedenfalls werden die Russen kaum Lust haben, sich von den USA und ihren versammelten Vasallen im Luxusresort ob dem Vierwaldstättersee vorführen zu lassen.
Treffen besser absagen
Der Schweiz stünde es besser an, das einseitige und sinnlose Spektakel abzusagen, die dadurch gesparten Millionen dem IKRK zukommen zu lassen und sich auf ihre angestammte Neutralitätspolitik zu besinnen.»