Der St.Galler Bauernverband schreibt in einer Medienmitteilung Folgendes:
«In gut drei Monaten – am 22. September 2024 – stimmt das Schweizer Stimmvolk über die Biodiversitätsinitiative ab. Die Initianten wollen, dass 30 Prozent der Landesfläche für die Biodiversität zur Verfügung steht. Der St.Galler Bauernverband lehnt die extreme Initiative ab, ebenso wie der Bundesrat und das Parlament.
Einschränkung der nachhaltigen Produktion
Sie würde die (nachhaltige) Energie- und Lebensmittelproduktion stark einschränken, die Nutzung des Waldes sowie touristische Infrastrukturen im ländlichen Raum erschweren und das Bauen verteuern. Die einheimische Versorgung würde geschwächt und die Importe von Energie, Essen und Holz nähmen zu. Zudem würden die Kompetenzen sowie der Handlungsspielraum der Kantone und Gemeinden beschnitten und es bräuchte zusätzliches Geld.
Ausserdem gibt es bereits ausreichend Instrumente und gesetzliche Bestimmungen zur Biodiversitätsförderung. Aktuell dienen bereits 19 Prozent der Landwirtschaftsflächen explizit der Förderung der Biodiversität. Für den Erhalt von Direktzahlungen sind aktuell sieben Prozent gefordert. Zusätzlich gibt es 220’000 Hektaren artenreiches Grünland im Sömmerungsgebiet.»
Podiumsdiskussion in Gossau
Am 20. August 2024 findet im Restaurant Freihof in Gossau eine Podiumsdiskussion – initiiert von der bäuerlichen Vereinigung St.Gallen Gossau – statt. Die Befürworter der Initiative werden durch Claudia Friedl, SP-Nationalrätin und Vorstandsmitglied von WWF St.Gallen, sowie Lukas Tobler, Präsident von ProNatura St.Gallen-Appenzell, vertreten. Nicolò Paganini, Mitte-Nationalrat und Präsident des Schweizer Tourismus-Verbandes und SGBV-Präsident Peter Nüesch vertreten die Initiativ-Gegner auf dem Podium.