Im Beisein der St.Galler Regierungspräsidentin Susanne Hartmann hat das Werdenberger Binnenkanal-Unternehmen am Donnerstag, 6. Juni 2024, den neu gestalteten Abschnitt des Werdenberger Binnenkanals zwischen der Rheinstrasse in Sevelen und dem Gemeindegebiet Buchs offiziell eröffnet. In den vergangenen sechs Monaten wurde eine Fluss- und Auenlandschaft erschaffen. Die Sohlenbreite variiert heute zwischen fünf und 35 Metern.
Über 150'000 Kubikmeter abgetragenes Material
Der revitalisierte Abschnitt weist eine Länge von 2,2 Kilometern auf. «Wir mussten rund 70'000 Kubikmeter Humus und 96'000 Kubikmeter Erdaushub abtragen», erklärt Projektleiter Dominik Wäger. Ein Teil des Materials – etwa 55'000 Kubikmeter – wird für die Verfüllung des alten, trapezförmigen Kanals verwendet. Diese Arbeiten sind derzeit im Gang. Danach wird die nicht mehr benötigte Strasse zurückgebaut.
Die bestehende Hecke wird mit Bäumen und Pflanzen zu einem Wildkorridor ergänzt. Zudem wird neue Ackerflächen geschaffen. Die Verlegung der Gewässersohle und des Gewässerraums in den Wald bringt sowohl für die Ökologie als auch für die Landwirtschaft Vorteile. Dank dem frühzeitigen Miteinbezug der Grundeigentümer und der optimalen Planung konnte das Revitalisierungsprojekt gemeinsam umgesetzt werden.
Mehrwert für alle
Eduard Neuhaus, Gemeindepräsident von Sevelen sowie Präsident des Werdenberger Binnenkanal-Unternehmens, betonte in seiner Rede das konstruktive Miteinander, welches er bei diesem Projekt erleben darf. «Im Zentrum unserer Überlegungen steht die Natur. Trotzdem haben wir wie beim ersten Projektabschnitt zwischen der ARA Buchs und dem Ochsensand auch an die Bevölkerung gedacht», versichert Eduard Neuhaus.
So ist mit der Eröffnung des revitalisierten Werdenberger Binnenkanal die Grundlage für ein Naturparadies erschaffen worden. Die Beliebtheit des Naherholungsgebiets dürfte dank der Aufwertung weiter steigen. Spaziergängern bietet sich eine ideale Rundtour entlang des Rheins, durch Waldabschnitte und entlang des Werdenberger Binnenkanals an. Auf der Strecke lädt zudem die Raststätte Rheintal zum Verweilen ein. Von der Attraktivitätssteigerung wird der Gastrobetrieb profitieren.
Letztlich geht es jedoch darum, den freilebenden Tieren eine passende Oase zu bieten. «Nebst den 2'471 umgesiedelten Fischen haben Füchse ihr Revier bereits zurückerobert und im revitalisierten Teil einen Fuchsbau erstellt. Mit etwas Glück sieht man bei Dämmerung die jungen Füchse. Auch für den Eisvogel ist alles vorbereitet. Jetzt kann Leben einkehren», sagt Eduard Neuhaus.