Vor drei Jahren hielten die meisten zum ersten Mal ein Metzgermesser in den Händen. Auch Ralph Mock, der bei der Metzgerei Ehrbar in Mörschwil sein Handwerk erlernte. Doch nun konnten am Mittwochabend 17 Fleischfachleute und vier Fleischassistenten und eine Fleischfachassistentin im Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg in Wattwil das Ende ihrer Lehrzeit feiern. Und durften im Rahmen einer schön gestalteten Feier ihre eidgenössischen Fähigkeitszeugnisse und Berufsatteste entgegennehmen.
Handwerk hat einen goldenen Boden
Aufs «Handwerk» spielte auch Werner Küttel, Berneck, an. Der Präsident des Fleischfachverband St. Gallen-Liechtenstein und Fachlehrer erinnerte die jungen Frauen und Männer an ihre nun in den letzten Jahren erworbenen Fähigkeiten. «Als Sie anfingen, wussten einige von Ihnen nicht, wo das Filet ist. Heute aber sind Sie in der Lage, aus einem gewöhnlichen Stück Fleisch ein kulinarisches Meisterstück zu gestalten», freute sich Werner Küttel. In die gleiche Richtung zielten die Worte von Matthias Unseld. Der Rektor des BWZT forderte die nun «Ausgelehrten» dazu auf, nie mit dem Lernen aufzuhören, denn «heute lernt man nicht mehr den Beruf fürs Leben, sondern findet durch die Lehre einen guten Einstieg in die eigene, berufliche Karriere», so Unseld.
«Ihre Arbeit findet Anerkennung»
Zumal ihnen mit dem Erwerb eines Fachausweises nun nicht nur die Kühltüren der Metzgereien und Schlachthöfe, sondern die Türen zur ganzen Berufswelt offen stünden. Dies umso mehr, da die traditionellen Handwerksberufe händeringend nach Fachkräften Ausschau hielten. «Das ist ihre Chance – gerade, weil immer weniger junge Menschen den Weg in eine gewerbliche oder handwerkliche Berufslehre einschlagen. Ihre Arbeit und Sie werden in Zukunft mehr wertgeschätzt und finden grössere Anerkennung», prognostizierte Matthias Unseld.