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St. Gallen
01.07.2024

OpenAir St.Gallen: Restlos ausverkauft und Wetterglück

Mit The Chainsmokers war dieses Jahr ein ganz grosses Starduo am OpenAir.
Mit The Chainsmokers war dieses Jahr ein ganz grosses Starduo am OpenAir. Bild: Julius Hatt
Das OpenAir St.Gallen 2024 ist zum dritten Mal in Folge ausverkauft. Am Donnerstag, 27. Juni 2024, pünktlich um 12 Uhr öffneten sich die Tore im Sittertobel zu vier intensiven Tagen, die mit dem Schlusskonzert von Placebo am Sonntag, 30. Juni 2024 ihren Abschluss fanden.

Das Wetter war auch in diesem Jahr bereits Wochen vor dem Festival grosses Thema und Herausforderung zugleich. Die Verantwortlichen des Aufbaus konnten dem Publikum aber dank der engagierten Crew und umsichtiger Planung ein einwandfreies Gelände übergeben.

Der Donnerstag war dann auch ein entsprechend gelungener Auftakt, der musikalisch elegant verschiedene Generationen verband – den abrupten Schlusspunkt setzte jedoch das Wetter, das für einmal nicht auf der Seite der Veranstalter war.

Provokationen und Pyrotechnik

Neben dem sich schnell verändernden und nicht prognostizierbarem Wetter dominierten die musikalischen Highlights die vergangenen Tage. K.I.Z begeisterten mit druckvollen Bässen, intelligenten, provokanten wie gesellschaftskritischen Texten und einer Show, die die Dimensionen der Sitterbühne eindrücklich aufzeigte.

Auch The Chainsmokers zogen am späten Samstagabend alle Register: Pyro auf der Bühne, Feuerwerk über der Bühne in den Nachthimmel und nicht zuletzt eine zu Ehren der Nati gehisste Schweizer Flagge liessen keine Fragen offen.

Aufstrebende Talente und Trommelwirbel

Mit Girl in Red bewies eine junge und aufstrebende Künstlerin, dass die Bühne nicht zu gross war – im Gegenteil: Sie lieferte eine souveräne Show und zog das Publikum mit ihrem nahtlosen Changieren von Genres in ihren Bann. Róisín Murphy wiederum zeigte, dass sie nach wie vor zum Besten gehört, was es im anspruchsvollen elektronischen Pop gibt.

Eine Band, die zeitweise mit vier Perkussionisten gleichzeitig spielte und ihre Hits von Moloko bis heute in ein neues Gewand packte. Junge Acts wie Mayberg, Dominik Hartz, Leila oder nicht zuletzt Jule X überzeugten auf ganzer Linie und bewiesen eindrücklich, dass ihnen die Zukunft gehört und man sie schon bald auf den grössten Bühnen wiedersehen dürfte. Das Programm 2024 war wahrlich ein Meeting der verschiedenen Generationen.

  • K.I.Z. Bild: Nicole Rötheli
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  • MAKKO Bild: Manuel Lopez
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  • Girl in Red Bild: Julius Hatt
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  • Bild: Michael Dornbierer
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  • Dabu Fantastic Bild: Nicole Rötheli
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  • Dabu Fantastic Bild: Nicole Rötheli
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  • Róisín Murphy Bild: George Eberle
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  • Day Dance mit Caromelle Bild: Julius Hatt
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  • Bild: Michael Dornbierer
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Veränderungen zahlten sich aus

Die positiven Feedbacks des Publikums, die problemlose An- und Abreise sowie ein erneuter Minusrekord bei den Sanitätsfällen bestätigen für die Veranstalter das Eingangs- und Verkehrskonzept zum und auf dem Gelände. Der Haupteingang sowie der Eingang Ost wurden nochmals optimiert, die Besucherströme durch verbreiterte Wege noch besser entflechtet und die Beleuchtung auf dem Gelände noch einmal ausgebaut. 

Einmalig war zudem die Stimmung vor den zahllosen Screens auf dem Gelände, die den Sieg der Schweizer Fussballnationalmannschaft gegen Italien an der EM der Herren in Deutschland übertrugen. Eine positive Grundstimmung, die sich über die gesamte Festivaldauer zeigte. Auch 01099 liessen es sich am Sonntagnachmittag nicht nehmen, in Trikots der Nati aufzutreten und das Publikum zu Sprechchören zu animieren.

Gratis An- und Rückreise mit ÖV

Lange und intensiv wurde darauf hingearbeitet und auf die Festivalausgabe 2024 wurde es in Partnerschaft mit SBB RailAway endlich Realität: Die Anreise mit dem ÖV aus der ganzen Schweiz war für alle Festivalbesucher komplett gratis. Mehrere zenhntausend Besucher haben von dem Angebot Gebrauch gemacht und reisten kostenlos aus der gesamten Schweiz nach St.Gallen und wieder nach Hause.

Partnerschaften und Nachhaltigkeit

Mit der St.Galler Kantonalbank durfte das Festival eine neue Hauptpartnerin im Sittertobel begrüssen. In der You-Time-Lounge konnten sich die Besucher vom Festivaltrubel bei Massagen und alkoholfreien Mocktails erholen. Mit El Tony Mate wiederum feierte das Getränk der Stunde Premiere am Festival. Speziell am Daydance konnten so die Kapazitäten des Angebots signifikant erhöht werden.

Ein nachhaltiges Anliegen des Festivals war zudem der Ausbau des vegetarischen und vor allem veganen Angebots in der Gastronomie. Das Publikum hat diese Erweiterung des Food & Beverage-Angebots extrem positiv angenommen. Fast 50 Prozent der verkauften Esswaren sind in der Zwischenzeit vegetarisch oder vegan.

Nachhaltiges Zelten

Auch in einem anderen Bereich der Nachhaltigkeit wurde das Angebot ausgebaut. In Zusammenarbeit mit Niuway wurde zum ersten Mal ein Comfort Camping geboten – mit rund hundert voraufgestellten Zelten. Ein nachhaltiger Zeltvermietungsservice, der das bestehende Pick-up-Angebot ergänzte.

Die Besucher wurden darüber hinaus mit der plakativen «Häsch gwüsst?»-Kampagne auf dem ganzen Festival mit Fun Facts für die ökologisch nachhaltigen Bemühungen des OpenAir St.Gallen sensibilisiert und eingebunden.

Über 100'000 Besucher und ein gewisses Restrisiko

Durch das ausverkaufte Festival mit 110'000 kumulierten Besucher hatte die Festivallogistik Food & Beverage alle Hände voll zu tun. Das Publikum feierte über die vier Tage und beanspruchten das diverse Essens- und Getränkeangebot in vollen Zügen.

Trotz der ausverkauften Ausgabe mit vielen Rekorden hat auch dieses Jahr wieder gezeigt, dass ein Festival in dieser Dimension ein Hochrisiko bleibt. Faktoren wie das unberechenbare Wetter, steigende Kosten, abgesagte Auftritte aufgrund von gestrichenen Flügen oder andere Grossanlässe werden auch zukünftig Challenges bleiben und eine sorgfältige Planung und Programmierung voraussetzen.

Start Vorverkauf OpenAir St.Gallen 2025

Der Vorverkauf fürs 47. OpenAir St.Gallen vom 26. bis 29. Juni 2025 startet am Montag, 1. Juli 2024 mit einer limitierten Ticketaktion zu 260 Franken für einen Viertagespass inklusive 20 Franken Cashless Guthaben.

Gian Kaufmann war die ganzen vier Tage für stgallen24 vor Ort. Hier finden Sie die schönsten Bilder des OpenAirs 2024:

Ansturm und Aufbau

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Das Sittertobel von oben

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«Abfallhelden» sorgen für Sauberkeit

Es ist ein leidiges Thema: Bereits kurz nach dem Start des OpenAirs liegen im Sittertobel Bierdosen, PET-Flaschen und anderer Müll herum. Solches Littering ist nicht schön anzusehen und schadet mitunter der Natur. Glücklicherweise gibt es die sogenannten «Trash Heroes», die den rücksichtslos weggeworfenen Müll einsammeln und dorthin bringen, wo er auch hingehört – in die Tonne.

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Freitagmorgen: Gummistiefel und Sonnencreme

Am Freitagmorgen wurden die Festivalbesucher vom Regen geweckt. «Schlammgallen» war also erstmals Programm. So vergnügte man sich am verschlammten Hang und versuchte beim Runterrutschen auf den Beinen zu bleiben. Schnell kam jedoch die Sonne raus. Heute werden sommerliche Temperaturen von über 25 Grad erwartet.

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Freitagnachmittag: Sonnenschein und immer wärmer

«Schlammgallen» ist passé. Bei bald 27 Grad wäre eine Abkühlung durch etwas Regen wohl schon fast gewünscht; doch noch halten sich die Wolken zurück. Die Stimmung im Tal ist toll; stgallen24-Fotograf Gian Kaufmann kommt selbst langsam ins Schwitzen.

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Tom Odell begeistert

Am fürhen Freitagabend ist die Bühne frei für einen der grössten Stars am diesjährigen OpenAir. Der britische Singer-Songwriter steht seit zehn Jahren auf der Bühne und hat Anfang Jahr sein sechstes Studioalbum «Black Friday» veröffentlicht. Am grossen schwarzen Flügel begeistert er die Fans mit seinen grössten Hits.

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Die Hitze vor dem Sturm

Für den Samstagabend sind heftige Gewitter und Sturmböen angesagt. Bei der Organisation, aber auch bei den Besuchern herrscht aktuell sicherlich etwas Nervosität. Da tut etwas Ablenkung gut, so zum Beispiel mit einem Konzert von Benjamin Amaru.

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Das OpenAir im Nati-Fieber

Für einige Stunden geriet die Musik im Sittertobel schon fast etwas in den Hintergrund. Man versammelte sich vor den Empfangsgeräten und fieberte mit der Schweizer Nati mit. Und vielleicht gibt der 2:0-Erfolg der Nati über die Italiener der Stimmung heute Abend noch weiteren Auftrieb.

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pd/jos