In einer Medienmitteilung schreibt «RevierJagd St.Gallen», dass mit der Pacht 144 Jagdgesellschaften im Kanton St.Gallen während acht Jahren die Verantwortung für ihr Jagdrevier übernehmen. Dadurch würden sie, egitimiert durch das eidgenössische Jagdgesetz (JSG) unter anderem die Verpflichtung eingehen, «sich für den Schutz und die Qualität der Wildlebensräume zu engagieren.» Dementsprechend stünden die Jagdgesellschaften bei Projekten, die sich direkt auf den Lebensraum des Wildes auswirken, in der Pflicht, sich aktiv in die Debatte einzubringen.
«Inakzeptable Ausgrenzung der Jagd»
Eigenen Angaben zufolge wird dies beim Kanton anscheinend aber nicht so gesehen, was dem Verein sauer aufstösst. «Denn weder bei der Erarbeitung des Entwurfs zu einer Mountainbike-Strategie, noch im begleitenden Soundingboard war die St.Galler Jagd vertreten.»
Weiter sei es auch absolut inakzeptabel, dass RevierJagd St.Gallen als Dachverband der St.Galler Jäger auch nicht zur Vernehmlassung eingeladen wurde. «Sage und schreibe 74 Organisationen wurden zur Vernehmlassung der kantonalen Mountainbike-Strategie eingeladen, eine jagdliche Organisation aber fehlt. Viel offensichtlicher kann man Ausgrenzung wohl nicht betreiben.»
Dies, obwohl die St.Galler Jagd eigenen Angaben zufolge seit Jahren auf die Missstände durch wildes Biken in den Wäldern aufmerksam macht und auch schon umfassende Projekte realisiert hat. Ihre Forderung daher: «Nicht verhindern, aber kontrollieren und kanalisieren.»
«Vom Kanton negiert»
Die dargestellten 13 Forderungen dokumentieren die Position der St.Galler Jagd im Kontext «Lebensraum versus Störungen durch Mountainbiken». «Es geht uns, wie immer wieder unterstrichen, nicht um ein Verbot des Mountainbikens, sondern um eine kontrollierte und kanalisierte Ausübung dieser sehr beliebten und mit den Elektrobikes noch stärker wachsenden Freizeitbeschäftigung.»
Man würde diese Bedürfnisse anerkennen, will sich gemäss dem eigenen Auftrag aber auch klar dafür einsetzen, dass der Lebensraum der Wildtiere respektiert und wo notwendig umfassend geschützt werde. Dabei werden nebst klaren gesetzlichen Grundlagen und einem konsequenten Vollzug vor allem auf Kooperation, «also ein Miteinander aller relevanten Anspruchsgruppen» gesetzt.
«Dass der St.Galler Jagd hier als Fürsprecherin der Wildtiere eine besondere Stellung zukommt, müsste eigentlich klar sein. Um so unverständlicher ist die Ausgrenzung der Jagd aus dem laufenden Prozess zur Erarbeitung einer St.Galler Mountainbike-Strategie.»
Dennoch werde man als St.Galler Jagd die eigene Verantwortung «ungeachtet unserer Negierung durch den Kanton» ernst nehmen und sich aktiv und breit in die Vernehmlassung zur kantonalen Mountainbike-Strategie einbringen.