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Neckertal
20.08.2024

Internationale Agrarjournalisten besuchten Bauernhof in Necker

Köbi Hagmann vom Adelbachhof in Necker (rechts) beantwortet den Agrarjournalisten viele Fragen zum Betrieb.
Köbi Hagmann vom Adelbachhof in Necker (rechts) beantwortet den Agrarjournalisten viele Fragen zum Betrieb. Bild: © Raphael Hünerfauth
Vom 14. bis 18. August fand in Interlaken der Kongress des Internationalen Verbands der Agrarjournalisten (IFAJ) statt. Im Rahmen einer Tour, besuchten über 40 Personen aus verschiedenen Ländern Bauernhöfe im Kanton St.Gallen, unter anderem den Adelbach-Hof in Necker.

Es kommt wohl nicht alle Tage vor, dass Gäste aus Japan, Kanada, USA, Irland, Nepal, Finnland, Dänemark, Südafrika, Island, Ghana und vielen weiteren Ländern vor einem Stalltor im Neckertal stehen. Am Freitag, 16. August, fuhr ein Reisebus mit über 40 Agrarjournalistinnen und -journalisten von Interlaken zum Adelbach-Hof in Necker, um zu erfahren, wie die Bauernfamilie Hagmann mit einer innovativen Idee die Produkte vom Hof selbst vermarktet. Die Agrarjournalisten sind Teilnehmer des internationalen Agrarjournalistenkongresses, der vom 14. bis 18. August in Interlaken stattfand (siehe Kasten).

Via Brünig ins Neckertal

Bereits in den frühen Morgenstunden fuhr der Bus vom Berner Oberland über den Brünig und den Hirzel nach Jona, wo die Journalisten auf dem Bächlihof den ersten Stopp einlegten. Danach ging es weiter auf einen Milchwirtschaftsbetrieb mit «Schlafen im Stroh» in St. Gallenkappel. Das nächste Ziel war das Neckertal.

Herzliche Begrüssung

Auf dem Adelbach-Hof in Necker wurden die internationalen Gäste von der Familie Leandra und Köbi Hagmann begrüsst und durch den Betrieb geführt. Der Neckertaler Gemeindepräsident Christian Gertsch gab in einer kurzen Rede einen Einblick in die Gemeinde, die landwirtschaftlich geprägt ist. Auch Mathias Rüesch, Geschäftsführer des St.Galler Bauernverbands, begrüsste die Gäste im Namen des Verbands.

 Direktverarbeitung

Seit 2018 wird die Milch der 23 Braunviehkühe direkt auf dem Betrieb verarbeitet. In der eigenen Hofmolkerei wird Milch in Plastikflaschen abgefüllt, laktosefreie Jogurts, Jogurt-Quark und Birchermüesli hergestellt. Soweit möglich, werden die Früchte und Beeren aus der Ostschweiz verwendet. Rund 50 Tonnen Milch werden pro Jahr verarbeitet. Die übrige Milch holt ein Lastwagen einer Käserei ab.

Produkte vom Hof

Die Familie hielt einst 110 Mastschweine. Die Zeiten sind allerdings vorbei. Aber so ganz losgelassen haben Hagmanns die Schweinehaltung nicht. Drei Mal im Jahr werden 5 bis 15 Edelschweine eingestallt. Diese dürfen sich fast jederzeit auf dem angrenzenden Feld austoben und haben den ganzen Stall für sich alleine. Eine Kamera ist im Stall aufgestellt und eine weitere Kamera ist auf das Feld gerichtet. Über www.kamerasau.ch kann man den Tieren zuschauen. Besucher sind auf dem Hof jederzeit willkommen. Viele nutzen diese Gelegenheit und kaufen auf dem Adelbach-Hof ein. Ein Kühlschrank oder der Online-Shop mit Milchprodukten vom Hof und mit dem Fleisch der Schweine bietet eine grosse Auswahl.

Birchermüeslispezialist

Das Birchermüesli ist eine Spezialität des Hofs. Bei einem späten Lunch durften die Journalisten das Müesli probieren. Es schmeckte ihnen sichtlich. Die Begeisterung über die innovative Idee der Familie Hagmann stand den Journalistinnen und Journalisten ins Gesicht geschrieben. Sie löcherten Köbi Hagmann mit vielen Fragen.

Nachhaltiger Eindruck

Vom Neckertal aus zog die Gruppe dann in Richtung Appenzellerland. Im ausserrhodischen Stein stand der Besuch des Kabierhofs an. Die Tour durch die Ostschweiz beeindruckte die Teilnehmer. Die Bauernbetriebe in der Schweiz sind mit einer durchschnittlichen Grösse von 21,8 Hektaren im Gegensatz zum Ausland eher kleinstrukturiert, aber dennoch vielfältig und innovativ. Der Adelbach-Hof, wie auch die anderen besuchten Höfe, hinterliess einen nachhaltigen Eindruck.

Internationaler Agrarjournalisten-Kongress

Unter dem Motto «High Elevations, High Expectations» lud der Schweizer Verband der Agrarjournalisten (SAJ) die Kollegen aus aller Welt zum internationalen Kongress ein, der vom 14. bis 18. August in Interlaken stattfand. Mehr als 260 Teilnehmer aus fast 40 Ländern nahmen daran teil. Bundesrat Guy Parmelin hielt die Eröffnungsrede. Im Rahmen des Kongresses wurden Touren in die Ostschweiz, ins Seeland, Emmental/Simmental, in die Zentralschweiz und ins Wallis organisiert. Der Kongress findet jährlich statt, allerdings nur alle 20 bis 25 Jahre in der Schweiz. Im nächsten Jahr ist Kenia Gastgeber. (meg.)

Melanie Graf