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St. Gallen
21.08.2024

Stadtpark wird zum «Grabenpark»

Die Grabenhalle zieht für ein Wochenende in den Stadtpark St.Gallen.
Die Grabenhalle zieht für ein Wochenende in den Stadtpark St.Gallen. Bild: zVg
Früher geturnt, heute getanzt! Seit 40 Jahren ist die Grabenhalle aus der Ostschweizer Kulturlandschaft nicht mehr wegzudenken. Dieses Jubiläum wird am 30. und 31. August 2024 mit einem Sommerfest im St.Galler Stadtpark gefeiert.

Als Headliner für das Grabenpark Festival konnte die Hamburger Indierock-Institution Kettcar verpflichtet werden, welche mit ihrem neuen Album «Gute Laune ungerecht verteilt» St.Gallen beehrt. Für die düsteren und sinnlichen Klänge ist am Freitagabend der St.Galler Musiker Pyrit zuständig.

Weiter steht der Berner Geheimtipp EDB mit seinen pointierten Indiepop-Songs auf der Bühne. Dazu Leila, die mit ihrem zweiten Song «Gun to My Head» gleich einen Streaming-Hit gelandet hat. Und den Anfang des ersten Grabenpark-Tages macht Damiana Malie mit ihrer Band und einem gelungene Mix aus Folk, Soul und Pop, welcher das Publikum zum Träumen einlädt. 

Verstörend, rockig und international

Am Samstag betört und verstört die Zürcher Band Sayved den Stadtpark mit elektronischen Rocksongs. Dazu kommen die Post-Rocker Long Distance Calling aus Münster, welche mittlerweile zu gross für die Grabenhalle sind, aber nicht für den Grabenpark. Noch mehr rohe Gitarrenmusik gibt es vom Frauenquartett Batbait und der feministischen Power-Punk-Band GØLDI.

Am Samstagnachmittag wird zum balkanangehauchten Sound von Šuma Čovjek getanzt. Dazu liefert Cachita Rap mit viel Soul, R’n’B, kubanischem Vibe und Female Empowerment und das St.Galler Synth-Pop Duo Paraphon lässt musikalisch die 80er-Jahre aufleben.

Nach dem Festival ist vor der Afterparty. An beiden Abenden wird nach den Konzerten im benachbarten Talhof weiter getanzt. Am Freitag mit experimentellem Elektrosound von Camilla Sparksss und am Samstag mit Rap aus Luzern von B4yan. Davor und danach legen diverse DJs auf.

Die Grabenhalle feiert ihr 40-jähriges Jubiläum. Bild: zVg

Gemeinsam mit allen rundherum

Auch die Kulturinstitutionen im und um den Stadtpark sind Teil des Grabenpark Festivals. Konzert und Theater St.Gallen präsentiert am Samstagnachmittag ein Programm mit Beteiligten aus allen Sparten. Das Figurentheater St.Gallen zeigt im Rosenpavillon ein starkes Plädoyer gegen Ausgrenzung und Anderssein.

Auch der Frauenpavillon ist während des Festivals geöffnet, wo sich die Besucher mit Feder und Pinsel kreativ zum Thema Musik austoben können. Dazu serviert das MuCafé beim Kulturmuseum den angeblich besten Kaffee der Stadt.

Queere Szene führt Stände

Auf dem Festivalgelände befinden sich auch diverse Markt- und Infostände. Dabei steht nicht der Konsum im Vordergrund, sondern das Austauschen und Informieren über aktuelle Themen. Mit dabei sind das Studio Livia mit genderneutralem Schmuck, das Strick- und Häckelprojekt «sache mache», «baekkal333» mit Seconhand-Fashion und «Untamed.Love», der einzige queer-feministischte Sexshop der Schweiz.

Beim Stand von Engel Tattoo kann man sich ein Kunstwerk stechen lassen oder selber mitbasteln beim «Vulvadrachen Kollektiv», welches sich für «FINTAQ*-Kunst» einsetzt. Und am Siebdruck-Stand können Kleider kreativ bedruckt werden.

Ebenfalls gibt es im Grabenpark Infostände vom Feministischen Streik St.Gallen, vom Verein gegen den Autobahnanschluss «Zukunft statt Beton», von «Otherside LGBTIQA+», dem Treffpunkt für queere Menschen in St.Gallen und vom «Kollektiv Wir» sprechen an, welches sich mit einer interaktiven Installation unter anderem mit dem Thema «Awareness in der Clubszene» auseinandersetzt. Der CaBi Antirassismustreff lädt zur Diskussion über Rassismus und die offene Jugendarbeit geht der Frage nach, wo eigentlich der «chilligste» Ort der Stadt St.Gallen ist.

Die Grabenhalle vor dem Umbau in ein Eventlokal Bild: Stadtarchiv der Ortsbürgergemeinde St.Gallen

Weitere Jubiläums-Highlights

Im Herbst und Winter finden in der Grabenhalle weitere Programmpunkten zum Jubiläum statt. Im Oktober mit einem Dokumentarfilm über die «Innenansichten einer Grabenhalle» und im November wird eine Woche lang ein exklusives Theaterprogramm mit herausragenden Schweizer und internationalen Theatergruppen zu sehen sein.

Das endgültige Programm wird im September bekannt gegeben. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres geht es in den Untergrund der Grabenhalle. Dort wird von Ende Jahr bis Anfang 2025 eine Ausstellung mit Blick auf vergangene Veranstaltungen gezeigt.

Mit ihrem Programm war und ist die Grabenhalle bis heute oft Vorreiterin und ein Spiegel der gesellschaftlichen und kulturellen Kämpfe und Aufbrüche. Die Ausstellung ist aber auch eine Hommage an diejenigen, die dazu beigetragen haben, dass die Grabenhalle bis heute in ihrer ganzen Offenheit und Diversität erhalten geblieben ist.

Das Grabenpark Festival ist für alle kostenlos.

Das ganze Programm der Grabenhalle und weitere Details zum Grabenpark Festival gibt es auf der Webseite der Grabenhalle.

pd/jos/toggenburg24