David Prevost, Hofleiter des Bächlihofs, kam kaum nach mit dem Beantworten der Fragen seiner Gäste. Sie löcherten ihn mit Fragen, waren neugierig, wie der Eventbauernhof «funktioniert». Bei den Gästen handelte es sich um Internationale Agrarjournalisten aus Ländern wie Japan, Kanada, USA, Irland, Nepal, Finnland, Dänemark, Südafrika, Island, Ghana und vieler weiterer Länder, die sich für die Land- und Ernährungswirtschaft in der Schweiz interessieren. Die Agrarjournalisten waren Teilnehmer des internationalen Agrarjournalistenkongresses, der vom 14. bis 18. August in Interlaken stattfand (siehe Kasten).
Bereits in den frühen Morgenstunden fuhr der Bus vom Berner Oberland über den Brünig und den Hirzel nach Jona, wo die Journalisten auf dem Bächlihof den ersten Stopp einlegten.
So funktioniert der Hof
Der Bächlihof in Jona ist weit herum als Erlebnishof und Ausflugsziel bekannt. Besucher haben die Möglichkeit, den Hof an 365 Tagen im Jahr zu besuchen und zu erleben. Der Betrieb der Familie Bächli bildet mit dem Juckerhof in Seegräben, dem Spargelhof in Rafz und dem Römerhof in Kloten die Erlebnishöfe der Jucker Farm AG. Auch wenn alle Höfe zusammengehören, ist doch jeder Betrieb individuell für sich einzigartig.
Auf dem Bächlihof wird Obst produziert. Auf vier Hektaren wachsen 6'000 Obstbäume – 24 Apfelsorten und 12 Birnensorten. Der Hof bietet auch Heidelbeeren zum Selbstpflücken. Im Herbst gibt es Kürbisfiguren zu Bestaunen. In der Hofmanufaktur werden aus den eigenen Rohstoffen Suppen, Pasta, Hummus, Haferdrinks und mehr hergestellt.
Der Bächlihof ist kein zertifizierter Biobetrieb. Dennoch geht der Betrieb in vielen Bereichen über die Richtlinien von Bio Suisse hinaus und orientiert sich an den regenerativen Prinzipien der Landwirtschaft. Nachhaltigkeit und Biodiversität ist auf dem Bächlihof ein wichtiger Aspekt. Es wird soweit wie möglich auf Pestizide und Kunstdünger verzichtet. Angebaut werden auch Krankheitstolerante und resistente Sorten.
Kunekune im Fokus
In den Anlagen scharren Hühner herum, die dem Ungeziefer den Gar ausmachen. Drei Kunekune-Schweine dienen mit ihren kurzen Rüsseln als Weideschweine. Sie wühlen beim Grasen den Boden nicht so sehr auf. Kunekune sind eine Neuseeländische Schweinerasse mit asiatischem Ursprung. In der Sprache der Maori bedeutet Kunekune «fett und rund». Und so liegen die drei Schweine manchmal einfach nur faul im Schatten – auch ganz zur Freude der Agrarjournalisten, die sich von diesen «Rasenmähern» und Unkrautvertilgern begeistert zeigten.
Auf dem Pilgerweg in St.Gallenkappel
Die Wege der Jakobspilger sind ein System von ausgeschilderten und in Führern beschriebenen Pilgerwegen, die quer durch Europa zum angeblichen Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Galicien in Spanien führen. Eine der Routen führt von Wattwil nach Rapperswil, just am Bauernhof der Familie Urs und Andrea Tschümperlin in St.Gallenkappel vorbei. Hier bietet die Familie müden Wandern ein Strohbett. Zwischen Mai und Oktober beherbergt die Familie rund 150 Gäste aus aller Welt. An jenem Freitag hatte die Familie mit den Agrarjournalisten erneut internationalen Besuch.