Am Donnerstag, 22. August 2024 steigt Grün-Weiss in das Playoff-Hinspiel gegen Trabzonspor aus der Türkei.
Trabzon, das liegt im Nordosten der Türkei am Schwarzen Meer. Die Hafenstadt zählt über 800'000 Einwohner, zehnmal mehr also als St.Gallen. Bereits in der Antike war Trabzon eine wichtige Anlegestation für Handelsschiffe, ab dem Mittelalter ein beliebter Zwischenstopp auf der Seidenstrasse. Nun wird Trabzonspor, der wichtigste Fussballverein der Stadt, zur Station auf dem hoffentlich erfolgreichen Weg in die Ligaphase der UEFA Conference League.
Trabzonspor gehört zu den besten Fussballklubs in der Türkei, auch wenn der Verein nicht ganz so bekannt sein dürfte wie die grossen Istanbuler Konkurrenten wie Galatasaray, Fenerbahçe oder Beşiktaş. Trotzdem wurde man in der Saison 2021/22 zum siebten Mal türkischer Meister und in der Saison 2019/20 zum neunten Mal Pokalsieger. In der vergangenen Saison erreichte man in der heimischen Süper Lig den dritten Platz.
Enges Duell kündigt sich an
Nach der Niederlage gegen Rapid Wien in der 3. Qualifikationsrunde der Europa League, müssen die Türken nun die Reise nach St.Gallen antreten. Es ist das dritte Mal, dass sie im Europacup auf einen Schweizer Gegner treffen. Der FC Basel bekam es bereits viermal mit Trabzonspor zu tun. Die Bilanz: Zwei Siege, ein Unentschieden, eine Niederlage. Stets waren die Duelle ausgeglichen.
Heisst also für den FC St.Gallen: Es wird wohl wieder ein enges Spiel werden. Den St.Gallern soll ihre Heimstärke im Europacup zugutekommen. Zuhause verloren die Espen in dieser Spielzeit noch nie. Ausserdem könnte die Stimmung beim Gegner den Ostschweizern in die Karten spielen. Nach dem Aus gegen Rapid Wien prasselten auf Trainer Abdullah Avcı wüste Beschimpfungen in den sozialen Medien ein, wie türkische Medien berichten.
Sportlicher und finanzieller Segen
Für St.Gallen wäre ein Weiterkommen gegen Trabzonspor ein historischer Erfolg. Zuletzt qualifizierte man sich in der Saison 2013/14 für die Hauptrunde in einem europäischen Wettbewerb, damals war es die Europa League. Damals traf man auf Gegner aus den Top-5-Ligen, wie Valencia oder Swansea. In diesem Jahr könnten die Konkurrenten Chelsea, Florenz oder Lens heissen.
Sollte St.Gallen tatsächlich die Qualifikation für die Conference League schaffen, wäre dies nicht nur ein grosser sportlicher Erfolg, sondern auch einer, der in der Gallusstadt die Kassen klingeln lassen dürfte. Für eine Teilnahme an der Ligaphase verspricht die UEFA eine Prämie von 3,17 Millionen Euro.