Bezogen auf die neun kirchlichen Berufsleute könnte die Frage also lauten: «Warum möchtet ihr eigentlich bei der Kirche arbeiten?». «Weil eine Kirche Schutz und Geborgenheit bietet», antwortete Melanie Homberger später in der Predigt. Kirchenmauern würden vor Lärm und Unruhe bewahren, gäben Halt in schwerer Zeit. Rückzug könne kaum die Lösung sein, entgegnete Reto Schaufelberger. Er erinnerte an die Pfingstgeschichte und an den Psalm 18, in dem es heisst: «Mit meinem Gott überspringe ich Mauern.» Während der Zeit im Vikariat seien ihm viele Menschen begegnet, die Mauern übersprangen, etwa Mauern der Konfessionen oder Religion, Mauern der Indifferenz oder eben Kirchenmauern. Darum möchte er trotz schwierigen Zeiten für eine Kirche arbeiten, die offen und einladend sie, die Raum biete sich gegenseitig zu unterstützen, die für die Menschen Zufluchts- und Rückzugsort ist.