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Leserbrief
Wildhaus-Alt St. Johann
29.08.2024

«(Bio)Diversität in der Schweizer Landwirtschaft»

Bei einem Ja am 22. September, wäre eine nachhaltige Nutzung der Böden nicht mehr möglich, so Thomas Götte.
Bei einem Ja am 22. September, wäre eine nachhaltige Nutzung der Böden nicht mehr möglich, so Thomas Götte. Bild: Pixabay: Tom
Der Landwirt Thomas Götte, Wildhaus, äusserst sich in seinem Leserbrief zur Biodiversitätsinitiative.

Der Leserbrief im Wortlaut: «Biodiversität ist ein anderes Wort für Vielfalt-Vielfalt an Lebensräumen, Arten und Genen. Und Vielfalt wird auch in der Schweizer Landwirtschaft grossgeschrieben. So bauen die Schweizer Bauernfamilien auf ihren Feldern heute 51 Getreide-,72 Kartoffel-, 117 Gräser, 252 Reb- und über 500 Apfelsorten an.

Nutzung perfektioniert

Die optimale Nutzung der knappen Landwirtschaftsflächen haben die Schweizer Bauernfamilien in den letzten Jahren perfektioniert. Ein Durchschnittsbetrieb hat lediglich ein Drittel der Grösse unserer Nachbarn in Frankreich und Deutschland und dennoch ist auf jeder fünften Hektare eine Extensive Wiese, ein Blühstreifen oder andere Biodiversitätsförderelemente. Diese Kleinstrukturierte und vielfältige Art der Landwirtschaft ist ein Erfolgsmodell, das sich in unserem Land bewährt hat. Sie beruht auf dem Ansatz, dass Biodiversität und Produktion auch auf engem Raum nebeneinander existieren können.

Grundlegend anderes  Verständnis

Die Initianten haben hier ein grundlegend anderes Verständnis: 30% unseres Landes soll unter unantastbaren Schutz gestellt werden. Eine nachhaltige Nutzung unserer Böden wäre nicht mehr möglich, die Schweiz würde zu einem grossen Freilichtmuseum. Das kann kaum der richtige Weg sein. Darum ja zu einer ausgewogenen Förderung der Vielfalt in der Schweizer Landwirtschaft, aber nein zur extremen Biodiversitätsinitiative.»

Thomas Götte