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02.09.2024

Toggenburg, See und Gaster suchen die Superstrasse

Marcel John, Ruben Schuler und Bruno Schweizer standen Red' und Antwort.
Marcel John, Ruben Schuler und Bruno Schweizer standen Red' und Antwort. Bild: zvg/jessicahuldi
Rickentunnel, um was geht es überhaupt?, fragten sich Politiker und Experten an der SVP-Veranstaltung in der Wasserfluhgarage in Lichtensteig.

Am Freitag 30. August fand der SVP Anlass „z’Bsuech bi dä Wasserfluhgarage“ in Lichtensteig. Rund 50 Besucher bewegten das Thema Rickentunnel. Marcel John vom kantonalen Tiefbauamt präsentierte die ersten Planungen und Gedanken zu den Projekten Rickentunnel, was im Anschluss moderiert von Fabio Giger mit Bruno Schweizer SVP und Ruben Schuler FDP ausgiebig in Form eines Podiums diskutiert worden ist.

Drei Varianten vorgestellt

Marcel John vom kantonalen Tiefbauamt St. Gallen stellte drei mögliche Varianten vor, um die Probleme der Rickenstrasse zu lösen. Er sprach von einem Langtunnel, mehreren Kurztunnelvarianten sowie die Rickenstrasse auszubauen und sicherer zu machen. Die Schwierigkeit bei den kürzeren Tunnels gestalten sich vor allem mit den Moorgebieten, die gemäss John schwer bewilligungsfähig sind, jedoch sei es nicht unmöglich.

Varianten bereits wieder verworfen

Das kantonale Tiefbauamt St. Gallen hat bereits mehrere möglichen Varianten für den Kurztunnel gezeichnet und einige bereits im Ausschlussverfahren wieder ausgeschlossen. Das stört jedoch Ruben Schuler der FDP sehr, dass nach seiner Meinung Lieblingsvarianten ausgeschlossen werden. Während dem Podium betonte er, dass die Kosten zu hoch seien für den Kurztunnel sowie Langtunnel und forderte von Bruno Schweizer SVP eine Antwort, wie man diesen Tunnel bezahlen soll.

Nutzfläche ginge verloren

Bruno Schweizer hingegen argumentierte gegen eine Ausbauung der Rickenstrasse, da viel wertvolle landwirtschaftliche Nutzfläche verloren gehen würde sowie sich weiterhin viele Autofahrer über den Langsamverkehr wie z.B. einen Traktor nerven und tendenziell auch an gefährlichen Stellen überholen, was zu Unfällen führt. Weiter sei es eine Frage der Zeit, bis bei den Autos die Spurassistenzen Pflicht werden. Bei einem Rickentunnel würde es generell einfacher sein für eine solche Spurassistenz wie bei einer Passstrasse.

Fragerunde

Nach dem Podium durften die Zuschauer Fragen an Marcel John, sowie den beiden Podiumsteilnehmer Ruben Schuler und Bruno Schweizer. Im Publikum wurde festgestellt, dass die Kurztunnelvarianten immer wieder direkt ins Dorf Ricken führen würde und es somit keine Entlastung des Dorfes geben würde. Weiter wurde auch argumentiert, dass die Klangwelt Toggenburg ebenfalls in den Naturschutz gebaut werden durfte, warum man das beim Rickentunnel so schwer macht. Marcel John schloss die Runde mit der Philosophie des Kantons ab; „Wo man nicht muss, baut man auch keinen Tunnel“. Bruno Schweizer und Ruben Schuler sind sich einig, dass das kantonale Tiefbauamt noch keine geeigneten Lösungen für die Rickenstrasse präsentiert hat.

MM/Jessica Huldi/toggenburg24